Quintana zwingt Froome aus dem Sattel - mehr nicht!

Im zweiten Anlauf dreht Gesink die Saison ins Glück

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Im zweiten Anlauf dreht Gesink die Saison ins Glück"
Robert Gesink (LottoNL-Jumbo)gewann die 14. Vuelta-Etappe. | Foto: Cor Vos

03.09.2016  |  (rsn) - Die Königsetappe der diesjährigen Vuelta a Espana: drei Anstiege der 1. Kategorie und als Schlusspunkt die Bergankunft auf dem Col d'Aubisque. Das 14. Teilstück über 196,1 Kilometer und Start in Urdax-Dantxarinea gewann am Ende Robert Gesink (LottoNL) aus einer Fluchtgruppe vor Kenny Elissonde (FDJ) und Egor Silin (Katusha).


In der Gesamtwertung boten sich Nairo Quintana (Movistar) und Chris Froome (Sky) einen intensiven Kampf. Im Gegensatz zu vorherigen Etappen, fuhr der Toursieger diesmal aber nicht sein Tempo und ließ sich zurückfallen, sondern ging immer wieder aus dem Sattel, um dem Vuelta-Spitzenreiter zu folgen. So konnte Quintana den Briten nie entscheidend abschütteln.

"Das war heute ein toller Tag für Robert. Wenn man die bisherige Saison betrachtet (Gesink hatte gesundheitliche Probleme) wären wir schon froh gewesen, wenn er die Vuelta beendet hätte. Er war bei dieser Vuelta schon mal nah dran am Etappensieg - doch am Lagos de Cobadonga war der Vorsprung letztendlich zu gering. Heute war es zwar auch knapp, aber es hat gereicht", so Addy Engels, Gesinks Sportlicher Leiter bei LottoNL-Jumbo. Die siegreiche Flucht von Gesink begann nach 20 Kilometern in einer 41 Fahrer umfassende Spitzengruppe, zu der neben dem Niederländer auch Namen wie Ruben Fernandez und Dani Moreno (Movistar), Tejay Van Garderen (BMC), Jan Bakelants (AG2R), Gianni Meersman (Etixx-QuickStep), Pierre Rolland (Cannondale-Drapac), Omar Fraile (Dimension Data), Mathias Frank (IAM) und Christoph Pfingsten (Bora-Argon 18) gehörten.

Der Maximalvorsprung der Gruppe betrug rund sechs Minuten, den Schlussanstieg erreicht sie noch mit einem Vorteil von fünf Minuten. Im 16,5 Kilometer langen Anstieg zum Col d'Aubisque (HC-Kategorie) erwiesen sich Kenny Elissonde (FDJ), Jan Bakelants (AG2R) und Robert Gesink (LottoNL) als die Stärksten. Drei Kilometer vor dem Ziel zogen Elissonde und Gesink schließlich alleine davon, bekam an der Flamme Rouge allerdings noch einmal Gesellschaft von Egor Silin (Katusha). Den Tagessieg ließ sich Gesink aber nicht mehr nehmen und zermürbte mit einen kräftezehrenden Antritt 200 Meter vor dem Ziel seine beiden Begleiter. Für den Niederländer in seiner langen Karriere der erste Grand-Tour-Etappenerfolg.

Um die Plätze in der Gesamtwertung kam weiter hinten frühzeitig durch Simon Yates (Orica-BikeExchange) Bewegung. Der Brite ergriff 41 Kilometer vor dem Ziel die Initiative, bekam Unterstützung durch seine Teamkollegen in der Spitzengruppe und konnte sich mehr und mehr Vorsprung erarbeiten. Die Etappe beendete er schließlich mit 39 Sekunden auf Platz fünf und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Platz vier (+2:17).

Die restlichen Favoriten verlegten ihren Schlagabtausch auf den Schussanstieg. Einzig Alejandro Valverde (Movistar) zählte zeitig nicht mehr zu der Favoritengruppe und musste schließlich einen Zeitrückstand von 10:36 Minuten hinnehmen. Der Kampf um den Gesamtsieg eröffnete Nairo Quintana (Movistar) mit einer Attacke fünf Kilometer vor dem Ziel - aus dem später ein Duell zwischen ihm und Froome entbrannte. Das Spiel war in der Folge immer dasselbe: Angriff Quintana, Einholung durch Froome und der Beginn eines erneuten Belauerns. Froome war für den Kolumbianer nicht abzuschütteln. Das Ziel erreichten beide gemeinsam mit einem Rückstand von 1:47 Minuten.

Nutznießer war dagegen Esteban Chaves (Orica-BikeExchange), der sich absetzte, und durch die Spielchen der beiden 33 Sekunden in der Gesamtwertung gutmachen konnte. "Heute ist alles nach Plan gelaufen. Ich habe heute zum ersten mal vor Froome und Quintana das Ziel erreicht", so Chaves im Ziel. Er zog in der Gesamtwertung auf Platz drei (+2:01) vor.

Nairo Quintana führt weiterhin mit 54 Sekunden vor Chris Froome. Alberto Contador (Tinkoff) verlor im Finale 20 Sekunden auf das Rote Trikot und fiel auf Platz sechs im Klassement (+3:28) zurück; Valverde wurde bis auf Platz 19 durchgereicht (+10:14).

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