"Man muss immer daran glauben, zu gewinnen“

Denifl ist endlich auf der Sonnenseite des Radsports

Foto zu dem Text "Denifl ist endlich auf der Sonnenseite des Radsports "
Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) strahlt nach seinem Sieg auf der 17. Vuelta-Etappe. | Foto: Cor Vos

06.09.2017  |  (rsn) - Etappensiege wurden schon ausgiebiger gefeiert als der von Stefan Denifl – besonders, wenn ein Solist gewann. Im Eiltempo schoss der Österreicher um die letzte Kurve der schweren 17. Etappe der Vuelta a Espana und dann war er auch schon da, der ersehnte Zielstrich. Das alles ging schnell – und doch wird dieser Moment Denifl ewig im Gedächtnis bleiben.

Wie für so viele vor ihm war der erste Etappensieg bei einer Grand-Tour gleichzeitig der größte Erfolg seiner Karriere, und doch ist er bei Denifl noch einmal bemerkenswerter. Denn mit dem Österreicher hat jemand gewonnen, dessen Karriere bislang selten auf der Sonnenseite verlief. Seiner bis dahin besten Karriereleistung - Platz sieben bei Paris-Nizza 2014 - folgte im Anschluss eine schwere Knieverletzung, die ihn beinahe anderthalb Jahre außer Gefecht setzte. Selbst ein Karriereende schien in dieser schweren Zeit nicht ausgeschlossen, doch Denifl kämpfte sich durch und zurück ins Peloton.

2017 schloss er sich nach dem Aus seines früheren Teams IAM der irischen Mannschaft Aqua Blue Sports an und plötzlich nahm seine Karriere doch noch Fahrt auf: Mit dem Gesamtsieg bei der Österreich-Rundfahrt gelang ihm im Juli seine erster Profisieg überhaupt. Ein Erfolg, der ihn offenbar prägte und ihm Selbstbewusstsein gab.

"Man muss immer daran glauben, zu gewinnen“, so Denifl auf der Pressekonferenz nach seinem Sieg am schweren Alto de los Machucos. Das gute Niveau aus Österreich konnte er für die Vuelta konservieren, die Form war gut und wurde von Tag zu Tag besser. "Ich habe die gesamte Vuelta auf diesen Tag gewartet. Ich habe heute alles hineingeworfen“, erklärte der 29-Jährige seinen Sieg.

Denifl gehörte zu einer sechsköpfigen Spitzengruppe, die zwischenzeitlich neun Minuten vor dem Feld fuhr, in den 7,2 Kilometer langen Schlussanstieg zum Alto de los Machucos jedoch nur noch mit 1:26 Minuten Vorsprung ging. Die Erfolgsaussichten waren zu diesem Zeitpunkt wenig vielversprechend. 

"Ich hatte meine Kräfte gut eingeholt und Dani Moreno zurückgeholt. Und als wir dann etwas zusammengefahren waren, dachte ich, ich muss jetzt mein eigenes Tempo fahren“, sagte er. Seine größte Gefahr zu diesem Zeitpunkt: Alberto Contador (Trek-Segafredo). Der Spanier hatte sich aus der Favoritengruppe gelöst und war wie entfesselt auf der Verfolgung.

"Hätte Alberto mich eingeholt, hatte ich gehofft, dass er mir ein Geschenk macht, es ist ja seine letzte Vuelta“, so Denifl. Ob Contador ihm diesen Gefallen getan hätte, darf bezweifelt werden. Am Ende gewann Denfil aber auch so und konnte den dreimaligen Gesamtsieger der Vuelta um 28 Sekunden auf Distanz halten.

"Es war ein großes Jahr bisher. Ich habe die Österreich-Rundfahrt gewonnen, dann wurde zwei Wochen später mein Kind geboren. Es war schwer, dann hier hinzukommen. Aber nun dieser Etappensieg. Den Rest der Saison werde ich auf jeden Fall genießen“, lautete das Schlussfazit des sichtlich zufriedenen Tirolers.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2017Führt Froome Team Sky zu Gold im WM-Zeitfahren?

(rsn) - Im vergangenen Jahr verpasste Team Sky mit Rang vier im WM-Mannschaftszeitfahren in Doha/Katar das Podium um 17 Sekunden. Diesmal wollen Chris Froome & Co. zum Auftakt der 84. UCI-Straßenwelt

11.09.2017Grandiose Bilanz: Quick-Step holt 16 GrandTour-Etappensiege

(rsn) - So erfolgreich wie in dieser Saison war Quick-Step Floors noch nie bei den GrandTours. Nicht weniger als 16 Etappensiege fuhr das belgische Team beim Giro d’Italia, der Tour de France und de

11.09.2017Froome: Kommendes Jahr das Giro-Tour-Double im Programm?

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat sich am letzten Tag der 72. Vuelta a España nicht damit zufrieden gegeben, sein Rotes Trikot des Gesamtführenden sicher über die Ziellinie in Madrid zu bringen. Der 3

11.09.2017Highlight-Video der Schlussetappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Die Schlussetappe der 72. Vuelta a Espana war nur zu Beginn ein Schaulaufen für Chris Froome (Sky). Der Brite, der sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung der dritten GrandTour des

10.09.2017Trentin jubelt in Madrid – Gesamtsieger Froome holt auch Grün

(rsn) - Schlussakt bei der Vuelta a Espana 2017. Die letzte Etappe über 117,6 Kilometern von Arroyomolinos in die spanische Landeshauptstadt nach Madrid gewann schließlich Matteo Trentin (Quick-Step

10.09.2017Zakarin reif für einen Grand Tour-Sieg?

(rsn) - Strahlende Gesichter bei Katusha Alpecin. Aufgrund des dritten Platzes von Ilnur Zakarin war die Stimmung so aufgehellt, wie die Sonne vom Madrider Himmel herunterbrannte. Sogar der mächtige

10.09.2017Trentin gewinnt Schlussetappe, Froome Gesamtsieger

(rsn) - Matteo Trentin (Quick-Step Floors) hat am letzten Tag der 72. Vuelta a España seinen vierten Tagessieg bejubeln können. Der 28 Jahre alte Italiener entschied am Sonntagabend die abschließen

10.09.2017"Unangemessenes Verhalten": Vuelta für Eiking vor Schlussetappe beendet

(rsn) - Odd Christian Eiking (FDJ) ist nicht mehr zur letzten Etappe der Vuelta a Espana angetreten. Wie sein Team via Twitter mitteilte, sei der Norweger gestern durch ein "unangemessenes Verhalten"

10.09.2017Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 72. Vuelta a Espana in Nimes sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 10. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkrankungen o

10.09.2017Der Pistolero auf Pericos Spuren

(rsn) - Alberto Contador hat mit seinem tollen Sieg am Angliru eine glanzvolle Radsport-Karriere vollendet. Aber eines ist ihm nicht gelungen: Seine letzte Vuelta a Espana auf dem Podium zu beenden. E

10.09.2017Nibali: "Bin froh, meinen zweiten Platz verteidigt zu haben"

(rsn) - Der Rückstand von 1:37 Minuten auf Chris Froome (Sky) war nicht klein – aber wo, wenn nicht auf der Etappe zum berüchtigten Alto de L´Angliru hätte sich Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida)

10.09.2017Geht Kelderman den gleichen Weg wie Dumoulin?

(rsn) - Der vorletzte Tag der Vuelta a Espana scheint nicht der des Team Sunweb zu sein. Vor zwei Jahren stürzte Tom Dumoulin auf der schweren Bergetappe noch vom ersten auf den sechsten Gesamtrang a

Weitere Radsportnachrichten

08.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

07.06.2024Die Aufgebote für die 87. Tour de Suisse

(rsn) – Am 9. Juni beginnt die 87. Ausgabe der Tour de Suisse mit einem 4,8 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Es ist der Aufgalopp für die zweite große Tour-

07.06.2024Tour-Generalprobe Nummer 2: Kletter-Festival in der Schweiz

(rsn) – Während mit dem Critérium du Dauphiné (2.UWT) am Sonntag die ASO-´Generalprobe´ für die Tour de France (2.UWT) zu Ende geht, beginnt rund 400 Kilometer nordöstlich in Vaduz im Fürste

07.06.2024Boras Team-Buildung führt Roglic ins Gelbe Trikot

(rsn) - Die 76. Ausgabe Critérium du Dauphiné (2.UWT) ist so etwas wie ein Team-Building für Bora – hansgrohe. Die WorldTour-Mannschaft versucht eine Einheit zu werden, um Neuzugang Primoz Roglic

07.06.2024Zu viel Schnee: Tour de Suisse muss Nufenenpass streichen

(rsn) – Die 6. Etappe der am Sonntag, dem 9. Juni beginnenden Tour de Suisse (2.UWT) wird am 14. Juni nicht wie geplant von Locarno über den Nufenenpass ins Wallis und zur Bergankunft in Blatten-Be

07.06.2024Erneut starker Gee: “Vielleicht habe ich zu viel gearbeitet...“

(rsn) – Die erste der drei das Critérium du Dauphiné (2.UWT) abschließenden Bergankünfte hat das Gesamtklassement der achttägigen Rundfahrt im Südosten Frankreichs nochmal stark durchgeschütt

07.06.2024Wollaston bezwingt Vos in fragwürdigem Sprint um Zentimeter

(rsn) – Nach einem verletzungsbedingt verkorksten Frühjahr hat Ally Wollaston (AG Insurance – Soudal) mit einem Sprintsieg über Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) zum Auftakt der Katalonien-R

07.06.2024Van Gils knüpft in der Schweiz an seinen Frankfurt-Coup an

(rsn) - Für Maxim Van Gils (Lotto - Dstny) läuft es in diesem Jahr weiter rund. Fünf Wochen nach seinem Sieg bei Eschborn - Frankfurt (1.UWT) kehrte der 24-Jährige wieder in den Rennbetrieb zurü

07.06.2024ZLM Tour: Schultings Sieg gegen die Profis ist eine Sensation

(rsn) – Mit 36 Jahren ist Peter Schulting (Diftar) der älteste Teilnehmer der ZLM Tour (2.1). 16 Jahre fuhr der Niederländer auf Kontinental-Niveau, der Sprung zu den Profis war ihm nie vergönnt.

07.06.2024Geschlagen, aber cool geblieben: Evenepoel begrenzt Schaden

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat zwei Tage nach seinem überlegenen Sieg im Einzelzeitfahren bei der ersten von drei aufeinanderfolgenden Bergankünften zum Abschluss des Critéri

07.06.2024Bora-Doppelschlag! Roglic holt Etappensieg und Gelb

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – Hansgrohe) hat bei der schweren Bergankunft am Collet d´Avellard auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) bewiesen, in welch starker Form er sich befind

07.06.2024Kopecky zum Zweiten: Ausreißersieg nach Attacke am Horseshoe Pass

Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat in Wrexham im Norden von Wales die 2. Etappe der Tour of Britain Women (2.WWT) gewonnen. Die Weltmeisterin aus Belgien setzte sich nach 140 Kilometern im Sprint

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dwars door het Hageland - (1.Pro, BEL)
  • ZLM Tour (2.1, NED)