Teamwechsel war die richtige Entscheidung

Steimle vor Dwars door Vlaanderen: “Sonst wären Zweifel aufgekommen“

Von Peter Maurer aus Roeselare und Sebastian Lindner

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Jannik Steimle (Q36.5) | Foto: Cor Vos

27.03.2024  |  (rsn) – Ganz verarbeitet hatte Jannik Steimle die Enttäuschung seines letzten Rennens auch am Start von Dwars door Vlaanderen noch nicht. “Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden“, sagte der 27-Jährige gegenüber RSN und bezog sich damit auf die E3 Saxo Classic. “Aber natürlich bin ich mega enttäuscht, dass wir auf den letzten 150 Metern noch von der Verfolgergruppe eingeholt wurden.“ Statt mit einem Platz um Position 20 musste sich Steimle so mit dem 46. Rang zufrieden geben. “Es wäre eine schöne Belohnung am Ende dieses Tages gewesen.“ Doch die Betonung lag auf ‘wäre‘.

Viel Zählbares blieb also am letzten Freitag für den Kapitän von Q36.5 nicht hängen. Abgesehen von starken Rückenschmerzen. “Ich war aber beim Physio und so und hoffe ich, dass ich das jetzt im Griff habe.“ Denn auch bei Dwars door Vlaanderen, der “letzten Standortbestimmung vor der Flandern-Rundfahrt“, wie es Steimle sagte, würde er sich gerne noch einmal zeigen.

“Es wird heute ein kurzes, schnelles Rennen, vier, viereinhalb Stunden vielleicht. Es wird aber nicht einfacher als in den letzten Wochen, denn jedes Rennen in Belgien hat seine geheimen Ecken, die es schwierig macht.“ Bei Dwars door Vlaanderen ist es der Knokteberg, die Cote de Trieu, die in der Regel für eine Vorentscheidung sorgt oder das Feld zumindest mal aussortiert.

Steimle hofft, dass sich die Top-Teams gegenseitig im Weg stehen

Steimle weiß, dass es dort und an vielen anderen Stellen auf die Positionierung im Feld ankommt. “Es gewinnt nicht immer der Stärkste bei den Klassikern. Ich hatte oft gute Beine, war dann aber auch in einer scheiß Position und das Rennen war vorbei.“ Deswegen spielt in der Teamtaktik die Ausreißergruppe eine wichtige Rolle. “Wir werden versuchen, über die Gruppe jemanden vorne zu haben. Übers Breakaway fahren ist zwar nicht einfacher, weil man mehr treten muss, aber es erleichtert die Positionierung und es gibt weniger Stürze, weniger Stress.“

Bei der starken Konkurrenz der großen Teams wird das allein allerdings nicht der Schlüssel zum Sieg sein. “Im Line-up von Lidl-Trek sind schon richtig starke Jungs. Visma hatte zuletzt viel Pech. Und dann sind da noch Alpecin und UAE“, so Steimle, der hofft: “Wenn sich die Großen bekriegen, ist das vielleicht die Chance für die Kleinen. Aber auch Quick-Step steht unter Druck.“

Sein altes Team, letzte Saison hieß es Soudal Quick-Step, für das er vor dieser Saison viereinhalb Jahre gefahren ist, löst immer noch besondere Gedanken bei Steimle aus. Nicht nur gute, aber auch nicht nur schlechte, so scheint es zumindest. “Im Team haben sich die Strukturen verändert, hin zu einem Rundfahrtteam.“ Wenn er das sagt, erweckt er den Eindruck, als sei er froh, gerade noch rechtzeitig den Absprung geschafft zu haben, denn im Klassikerbereich sieht er seine Zukunft.

“Bis jetzt habe ich mit dem Teamwechsel alles richtig gemacht“, so Steimle, schiebt aber nach: “Wäre das Frühjahr nicht so gelaufen wie jetzt, würden schon wieder Zweifel aufkommen.“ Doch spätestens sein Sieg beim Grand Prix de Denain (1.Pro) dürfte die wieder vertrieben haben. “Ich darf jetzt das Finale fahren. Hört sich leicht an, aber da muss man erstmal hinkommen. Aber ich weiß, dass ich das kann.“

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