Tagebuch des Picardellics Velo Teams Dresden

Von hohen Bergen und geilen Rädern

18.08.2005  |  Der neue Tourtag beginnt am Vorabend, mit der Teambesprechung im Dunkel einer Innsbrucker Turnhalle, und endet mit 12 verschwitzten Picardellics unter der Söldener Sonne.

Die Taktik für den heutigen Tag ist recht einfach und übersichtlich: so lange wie möglich dranbleiben. Mit einer so simplen Taktik lies sich gut drücken und den Platz 2 der Mannschaftswertung erkämpfen. Aber, liebe Leserin, lieber Leser, lasst mich versuchen, diesen Tag chronologisch zu schildern.

Schon der Morgen war durch die etwas verzögerte Radausgabe und darauf folgende Radpflege stressig. Trotzdem gelang es uns, pünktlich zur Teamvorstellung zu erscheinen und einen vernünftigen Startplatz zu ergattern. Der Start erfolgte fünf Minuten früher als vorgesehen um 10.10 Uhr, weil auch der Start der Profis vorgezogen wurde.

Nach 10 km endet die kontrollierte Rennphase und das Rennen wird am Fuß des Anstieges zum Kühtai freigegeben. Matze und Ralf können nun in der Spitze ungedrosselt Tempo machen. Das Feld streckt sich sofort in die Länge und zersplittert wenig später in kleine Gruppen. Bis Gries sollte es laut Teambesprechung recht gleichmäßig und kaum spürbar bergan gehen. Als dann meine Kette schon ganz links lief und zudem noch Jan locker an mir vorbei fuhr, begann ich mich hektisch nach dem Schlussfahrzeug umzudrehen.

Michi konnte in Gries am Beginn des wirklichen Steilstückes des Anstieges Tempo rausnehmen, da es Pico und Dirkus mühelos gelang an der Spitze dranzubleiben und damit unser Ziel, die gute Platzierung in der Mannschaftswertung abzusichern, ungefährdet war.

Am Ende des 16 %-igen Anstieges gab es allerdings keine Spitzengruppe mehr, eine Kette einzelner Fahrer zog sich in Richtung Passkuppe. Matze gelang es auf der Abfahrt vom Pass die 8köpfige Spitzengruppe zu stellen und zu zerreisen, so dass er gemeinsam mit einem Fahrer vom Team Odenwald die letzten 30 km in Angriff nehmen konnte.

Leider war diese Gemeinsamkeit nur von sehr kurzer Dauer, Matze konnte einer Attacke seines Begleiters nicht folgen und stand alleine im Wind. Als dann noch der Vortagessieger vorbeischoss, wurde Matzes Ehrgeiz angestachelt. Es gelang ihm auf der stetig ansteigenden Strecke den Abstand wieder zu minimieren und auf der Ziellinie zum Odenwälder aufzuschließen.

Während Matze uns einen Platz auf dem Treppchen sicherte, befand sich Wody wieder einmal in einer seiner einsamen Touren. Er hatte kurz vorm Kühtai den Anschluss an Matze verloren und drückte völlig einsam und allein durchs Ötztal.

Pico und Dirkus kamen kurz nach der Spitze in der Verfolgergruppe ins Ziel. Auf Michi, Jan und mich mussten die 4 etwas länger warten. Dirk wurde am Kühtai von einem Radtouristen, der unbedingt seine Familie am Straßenrand begrüßen musste und dabei keine Rücksicht auf überholende Fahrer nehmen konnte, umgestoßen, konnte jedoch ohne Blessuren und nur mit kleineren Materialschäden seine Fahrt fortsetzen.

Damit hatten wir den zweiten Tourtag mit Matzes 3. Platz, einem 2. Platz in der Teamwertung und ohne Material- und Verletzungsausfällen hinter uns gebracht - insgesamt ein sehr schöner Erfolg.

An der Stelle fragt sich die geschätzte Leserin, der geneigte Leser sicher erstaunt, ob dies alles ist, ob uns wirklich nur die Platzierung dazu verleitet, das Letzte, wirklich das Letzte zu geben oder ob da eventuell noch mehr ist. Vielleicht gibt ein kleiner exemplarischer Dialog während des Transfers ins nächste Quartier ein wenig Aufschluss über unsere Motivation:

R.: Warum tut man sich das eigentlich an?

J.: Na, … weil es schön ist hier mitzufahren.

R.: Ne, ne, weil ich ein so geiles Rad unterm Arsch hab…

Viele Grüße

Thomas R.

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