Vorschau 19. Tour Down Under

Gerrans und Porte die Favoriten in der Heimat

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Gerrans und Porte die Favoriten in der Heimat"
Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) bei seinem Gesamtsieg 2016 | Foto: Cor Vos

13.01.2017  |  (rsn) – Wie in den vergangenen Jahren schon bildet die Tour Down Under in Australien auch diesmal wieder den WorldTour-Auftakt. Den Anfang macht am 15. Januar erneut ein Kriterium in Adelaide, das nicht zur Gesamtwertung zählt. Die Rundfahrt durch den Bundesstaat South-Australia beginnt am 17. Januar und endet nach sechs Etappen am 22. Januar wieder in der Hauptstadt Adelaide. Für die Gesamtwertung entscheidend wird dabei erneut die mittlerweile traditionelle Etappe mit Ziel am Willunga Hill sein.

Das Fahrerfeld wird von Simon Gerrans (Orica-Scott) angeführt, der das Rennen in seiner langen Karriere bereits vier Mal gewinnen konnte (2006, 2012, 2014, 2016). Obwohl er seinen Titel im Straßenrennen der australischen Meisterschaften nicht verteidigen konnte und "nur“ Silber holte, gilt der 36-jährige erneut als Top-Favorit. Sein größter Konkurrent wird wohl sein Landsmann Richie Porte (BMC) sein, der in den letzten drei Jahren am Willunga Hill triumphierte und 2015 und 2016 jeweils Zweiter der Gesamtwertung werden konnte.

Die Rundfahrt beginnt traditionell mit der People’s Choice Classic, einem Kriterium über 50,6 Kilometer im Osten Adelaides, das jedoch für das Gesamtklassement nicht relevant ist. Die 1. Etappe führt am 17. Januar über 145 Kilometer von Unley nach Lyndoch und sollte aller Voraussicht nach im Massensprint enden. Auf dem zweiten Teilstück wird es dann schon spannend im Kampf um die Gesamtwertung. Die Etappe ist 148,5 Kilometer lang und endet in Paracombe mit einem Bergauf-Finale. Neben dem fünf Mal zu befahrenen, hügeligen Rundkurs steht in diesem Jahr noch ein später Abstecher zum Norton Summit an, der zwar nur einen Kilometer lang, durchschnittlich aber gut neun Prozent steil ist. Hier kann bereits eine erste Selektion erwartet werden - und im Schlussanstieg das Klassement deutliche Konturen erhalten.

Das dritte Teilstücke, das übrigens vom deutschen Unternehmen Hansgrohe gesponsert wird, weist 144 Kilometer von Glenelg nach Victor Harbot auf und sollte wiederum eine Angelegenheit für die Sprinter sein. Doch nicht nur in Nordeuropa gibt es Seitenwind, die Fahrer sollten also auf der Hut sein, wenn es an der Küste entlang zum Victor Harbor geht. Auch die 4. Etappe über 149,5 Kilometer von Norwood nach Campbelltown sollte wieder eine Gelegenheit für die schnellen Männer sein, ihre Muskeln spielen zu lassen.

Auch diesmal wieder wird die Entscheidung im Gesamtklassement wohl auf dem fünften Teilstück fallen, der Königsetappe über 151,5 Kilometer, die am Willunga Hill endet. Der Anstieg muss zwei Mal überfahren werden und ist drei Kilometer lang und durchschnittlich 7,6 Prozent steil – natürlich kein Alpenriese, aber vor allem Mitte Januar definitiv schwer genug, um eine entscheidende Selektion herbeizuführen und zu ermitteln, wer sich letztlich das ockerfarbene Trikot überstreifen darf.

Wie gewohnt endet das bisher einzige australische WorldTour-Rennen (in diesem Jahr gehört auch das Cadel Evans Great Ocean Road Race das erste Mal zur Rennserie) mit einem Kriterium über 90 Kilometer im Stadtzentrum von Adelaide – wiederum eine Sache für die Sprinter.

Neben den bereits genannten Australiern Gerrans und Porte haben sich einige weitere Top-Fahrer angekündigt, die um den Gesamtsieg mitfahren werden. Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) feiert sein Debüt für seine neue Mannschaft, und man sollte den Slowake auch für die Gesamtwertung auf der Rechnung haben. Der 26-jährige ist hügelfest und kann zudem auf den Flachetappen um Bonussekunden sprinten. Mit Jay McCarthy, der im letzten Jahr Gesamtvierter wurde, hat seine Mannschaft ein zweites Ass im Ärmel.

Als weitere Sieg-Kandidaten gelten Esteban Chaves (Orica-Scott), Geraint Thomas, Sergio Henao (Sky), Rohan Dennis (BMC), Wilco Kelderman (Sunweb), Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), Louis Meintjes (UAE Abu Dhabi), und die Italiener Domenico Pozzovivo (AG2R-La Mondiale) und Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) .

Neben Sagan, den man auch bei den Sprintankünften auf der Rechnung haben muss, haben sich weitere schnelle Männer angekündigt, alle voran der kleine Australier Caleb Ewan (Orica-Scott), der im letzten Jahr zwei Etappen gewinnen konnte. Dazu kommen Sam Bennet (Bora-hansgrohe), Ben Swift (UAE Abu Dhabi), Edward Theuns (Trek-Segafredo) und die beiden Dimension-Data-Fahrer Mark Renshaw und Tyler Farrar. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen vor allem auf Nikias Arndt (Sunweb), der angekündigt hat, eine Etappe gewinnen zu wollen, nachdem er bei seinem bisher einzigen Start 2014 noch Lehrgeld zahlen musste.

Die weiteren deutschen Starter Roger Kluge (Orica-Scott), Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe), Johannes Fröhlinger, Phil Bauhaus (Sunweb), Jasha Sütterlin (Movistar), Paul Martens und Robert Wagner (LottoNL-Jumbo) werden wohl primär Helferaufgaben übernehmen - insbesondere Selig für seinen Kapitän Sagan, Bauhaus im Sprintzug von Arndt und Kluge für Orica-Sprinter Ewan.

Die Etappen:
1. Etappe, 17. Jan.: Unley - Lydoch,145,0 km
2. Etappe, 18. Jan.: Stirling - Paracombe, 148,5 km
3. Etappe, 19. Jan.: Glenelg – Victor Harbor, 144,0 km
4. Etappe, 20. Jan.: Norwood – Campbelltown, 149,5 km
 5. Etappe, 21. Jan.: McLaren Vale – Willunga Hill, 151,5 km
6. Etappe, 22. Jan.: Adelaide – Adelaide, 90,0 km

Die Teams: Orica-Scott, Bora-hansgrohe, BMC Racing, Sky, Dimension Data, Lotto-Soudal, Cannondale-Drapac, Bahrain Merida, Ag2r La Mondiale, Astana, Katusha-Alpecin, FDJ, Movistar, Quick-Step Floors, LottoNL-Jumbo, UAE Abu Dhabi, Trek-Segafredo, Unisa-Australia

Weitere Radsportnachrichten

01.06.2024Unbound: Schiff, Betz, Breuer und Co. jagen den Sieg

(rsn) – Emporia im US-Bundesstaat Kansas ist dieser Tage wieder das Mekka der Gravel-Szene. Auch wenn die UCI-Weltmeisterschaften erst Anfang Oktober in Belgien ausgetragen werden, findet in der 25.

01.06.2024Große Vorschau auf das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) stehen am Sonntag in Saint-Pourcain-sur-Sioule nicht am Start der 1. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UW

01.06.2024UAE will Pogacars Tour-Konkurrenten nächsten Dämpfer verpassen

(rsn) – Nach der dominanten Vorstellung von Tadej Pogacar beim Giro d´Italia will das UAE Team Emirates dessen Kontrahenten für die Tour de France beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) an den komme

01.06.2024Die Aufgebote für das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am 2. Juni beginnt die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné mit einer hügeligen Etappe rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule. Am Start stehen unter anderem Primoz Roglic (Bora - hansgrohe) u

01.06.2024Jorgenson und Kuss führen Visma beim Dauphiné an

(rsn) – Mit Gesamtsiegen in allen drei Grand Tours war Jumbo – Visma 2023 das Rundfahrtteam schlechthin. Doch nach dem Abgang von Primoz Roglic und den Verletzungen von Jonas Vingegaard und Wout v

01.06.2024Dänemarks Olympia-Quartett für die Straße ist komplett

(rsn) – Mads Pedersen, Mattias Skjelmose (beide Lidl – Trek), Michael Morkov (Astana Qazaqstan) und Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) werden Dänemark bei den Olympischen Spielen in Paris auf der S

01.06.2024Valentin Paret-Peintre auf dem Weg zu Soudal - Quick-Step

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

01.06.2024Dominanter Dreifachsieg am Flugfeld in Markersdorf

(rsn) - Rund um den früheren Fliegerhorst in Markersdorf ging es auf der 2. Etappe der Sportland NÖ Womens Kids Tour in Österreichs einzigem Etappenrennen für Frauen. Die Zuschauer dort erlebten e

31.05.2024Malopolska: Rapp nach Aufholjagd Siebter

(rsn) - Auf der schweren 1. Etappe der Tour of Malopolska (2.2), die mit einer vier Kilometer langen Bergankunft zu Ende ging, hat sich Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) trotz eines Defektes in einem ung

31.05.2024Rüeggs spätes Solo wird nur mit dem Bergtrikot belohnt

(rsn) - Lukas Rüegg (Team Vorarlberg) hat nach einer späten Attacke auf der 2. Etappe der Tour de l`Oise (2.2) knapp den Etappensieg verpasst. Der Schweizer wurde rechtzeitig zum Sprintfinale wiede

31.05.2024Tour du Maroc: Homrighausen wusste, worauf es ankam

(rsn) – Nachdem er 2022 bereits den in Tarfaya endenden GP Oued Eddahab (1.2) gewonnen hatte, verpasste Heiko Homrighausen (Embrace The World) an gleicher Stelle nun zum Auftakt der Marokko-Rundfah

31.05.2024Behrens verpasst bei U23-Friedensfahrt knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23 Nationalmannschaft) hat auf der 2. Etappe der Friedensfahrt (2.NC) knapp das Podium verpasst. Nach Rang neun zum Auftakt fuhr der 20-Jährige am Freitag nach anspruchsvoll

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Heistse Pijl (1.1, BEL)