Nach langem Leukämie-Leiden

BMC-Boss Andy Rihs ist tot

Foto zu dem Text "BMC-Boss Andy Rihs ist tot"
Andy Rihs bei der Vorstellung von BMC-Co-Sponsor Tag Heuer vor der WM in Katar 2016. | Foto: Cor Vos

19.04.2018  |  (rsn) - Die Radsportwelt trägt Trauer: Am Mittwochabend ist der Besitzer von BMC und dem BMC Racing Team, Andy Rihs, im Alter von 75 Jahren verstorben. Der Schweizer schied in der Züricher Susenberg-Klinik nach langem Kampf gegen seine Leukämie-Erkrankung aus dem Leben.

"Andy war nicht nur Besitzer und Hauptsponsor des BMC Racing Teams, sondern auch ein Freund, der das Leben genoss und diese Freude gerne teilte. Mit ihm hat uns ein beispielhafter Visionär, ein begeisterter Sportfan, leidenschaftlicher Radsportler und großarter Unterstützer des Sports verlassen", schrieb sein Rennstall in einer Pressemitteilung. "Seine Großzügigkeit, sein Sinn für Humor und sein ansteckendes Lachen haben den Mann geprägt, der seit Beginn des BMC Racing Teams an unserer Seite steht. Unsere Trauer ist unbeschreiblich, aber wir werden seine Werte weiterführen."

Auch BMC-Fahrer wie der Schweizer Stefan Küng nahmen traurig Abschied von ihrem Boss. "Lieber Andy Rihs, deinem Engagement im Radsport verdanke ich sehr viel. Du warst unser grösster Fan und dein Enthusiasmus unser Antrieb. RIP", schrieb der 24-Jährige auf Twitter. Wie sein eigenes Team, so verliehen zahlreiche andere Rennställe, Radsportler, Funktionäre und Journalisten ihrer Trauer und Bestürzung öffentlich Ausdruck.

Rihs führte den Hörgerätehersteller Phonak von 1966 bis 2011 und stieg mit seiner Firma im Jahr 2000 als Hauptsponsor des Teams Phonak ins Profi-Peloton ein. 2006 gewann Floyd Landis für ihn die Tour de France, nur um einige Tage später den Sieg wegen Testosteron-Dopings wieder aberkannt zu bekommen. Rihs beendete daraufhin am Saisonende das Sponsoring durch Phonak, stellte aber schon in der darauffolgenden Saison mit seiner Radmarke BMC ein neues US-amerikanisches Continental-Team auf die Beine.

Dieser Rennstall entwickelte sich zur heutigen WorldTour-Mannschaft BMC und gewann 2011 mit Cadel Evans die Tour de France. Außerdem wurde Philippe Gilbert als BMC-Profi 2012 Weltmeister und Greg Van Avermaet 2016 Olympiasieger. Das BMC Racing Team galt in den vergangenen Jahren neben Sky stets als eines der beiden bestbudgetierten WorldTour-Teams und gewann 2014 sowie 2015 die Weltmeisterschaften im Mannschaftszeitfahren.

Insgesamt wurden die Erfolge des Teams dem hohen Budget zwar selten ganz gerecht, doch Rihs störte das nie. "Ich kann's mir bis ans Ende meiner Tage leisten", sagte der Schweizer dem Schweizer Tagesanzeiger einst. Für ihn stand der Spaß an seinem Team an erster Stelle. Über das Jahr 2018 hinaus wurde der Sponsoring-Vertrag von BMC für das Team jedoch trotzdem nicht verlängert.

Rihs, der bis zu seinem Tod auch große Anteile am Fußballclub Young Boys Bern hielt, der kurz vor dem Gewinn der Schweizer Meisterschaft steht, war im Jahr 2016 maßgeblich daran beteiligt, dass die Tour de France für ein Etappenziel und einen Ruhetag nach Bern kam und finanzierte auch den Bau des Velodroms von Grenchen mit.

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