Im WM-Zeitfahren chancenlos gegen Dennis

Noch ein zweiter Platz für Dumoulin: “War einfach nicht gut genug“

Foto zu dem Text "Noch ein zweiter Platz für Dumoulin: “War einfach nicht gut genug“"
Tief enttäuscht: Tom Dumoulin nach dem WM-Zeitfahren | Foto: Cor Vos

27.09.2018  |  (rsn) - Als im WM-Zeitfahren von Innsbruck Titelverteidiger Tom Dumoulin das Ziel am Rennweg erreichte und die Uhr ihm zeigte, dass er auf den 52,5 Kilometern von Rattenberg in Tirols Landeshauptstadt 1:21 Minuten langsamer unterwegs gewesen war als der neue Weltmeister Rohan Dennis, war der Niederländer offensichtlich konsterniert. Dumoulin schüttelte den Kopf und schien wie gelähmt ob des riesigen Rückstands auf den Australier.

Auch bei seinem vierten großen Saisonziel musste er sich mit einem zweiten Platz zufrieden geben. Beim Giro d’Italia war Chris Froome stärker als der Titelverteidiger, bei der Tour de France holte sich dessen Teamkollege Geraint Thomas das Gelbe Trikot vor Dumoulin. Bei der Straßen-WM wurde der 27-Jährige mit seinem Sunweb-Team am Sonntag von Quick-Step Floors entthront, ehe am Mittwoch die nächste Silbermedaille folgte. Und diese Niederlage schmerzte am meisten, wie Dumoulin im Ziel eingestand.

"Ich kam hierher mit dem Ziel, wieder Weltmeister zu werden. Aber vom ersten Kilometer an war ich mir sicher, dass es nicht klappen würde. Ich war heute nicht auf meinem Top-Niveau. Ich muss mit Rang zwei zufrieden sein. Im Moment bin ich es nicht, ich kam hierher, um zu gewinnen“, sagte der Maastrichter, der praktisch vom Start weg Rückstand auf den unmittelbar vor ihm ins Rennen gegangenen Dennis hatte - und der Kilometer um Kilometer größer wurde.

“Im flachen Teil habe ich versucht, meinen Rückstand zu begrenzen und hoffte, dass ich dann im Anstieg vielleicht meine Beine wiederfinden würde, aber vom ersten Messpunkt (bei Kilometer 18,1) bis zum Ziel ging es bergab. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl. Ich war einfach nicht gut genug, das ist die Geschichte des Tages“, fügte er an.

Schließlich konnte der Vorjahresgewinner noch froh über Silber sein, das er sich gegen den im Rennverlauf immer stärker werdenden Europameister Victor Campenaerts mit gerade mal einer halben Sekunde Vorsprung sicherte. "Es war ein physischer und mentaler Kampf über eine Stunde hin. Es war gut, dass ich die Zwischenzeiten nicht kannte, andernfalls wäre ich nicht mal Zweiter geworden“, sagte Dumoulin, dessen lange Saison noch nicht beendet ist. Am Sonntag wartet noch das schwere Straßenrennen über rund 260 Kilometer.

Seine Chancen beurteilte der niederländische Kapitän nach seiner Leistung im Zeitfahren allerdings nicht sehr optimistisch. “Physisch bin ich jetzt ein gebrochener Mann“, wählte Dumoulin dramatische Worte, um seinen Zustand zu beschreiben. "Ich bin für den Sonntag kein Favorit. Ich hoffe, dass ich für eine Überraschung sorgen kann, aber mit meiner heutigen Form wird das nicht klappen“, sagte er, um dann doch noch eine Prise Optimismus zu verstreuen: “Ich werde am Sonntag okay sein. Ich hatte ein schlechtes Zeitfahren in Richmond (2015, Fünfter) und danach meine beste Performance in einem WM-Straßenrennen (Elfter).“

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.12.2018Sport-Business-Gold für Innsbruck 2018

(rsn) - In sechs Kategorien wurde am vergangenen Dienstag im Haus des Sports in Wien erstmals der VICTOR, der Sport Business Preis 2018 vergeben. Die Straßen-WM 2018 in Innsbruck-Tirol wurde dabei al

06.11.2018Valverdes Äußerungen sind eines Weltmeisters unwürdig

(rsn) – Als Alejandro Valverde in Innsbruck nach zwölf vergeblichen Anläufen die Ziellinie eines WM-Straßenrennens als Erster überquerte, habe ich im ersten Moment Freude verspürt. Es ist immer

27.10.2018Weltmeister Valverde gewinnt auch das “Goldene Rad“

(rsn) - Weltmeister Alejandro ist als dritter Spanier nach Miguel Indurain und Alberto Contador mit dem Vélo d´Or (Goldenes Rad) ausgezeichnet worden. Mit dem Preis belohnt die französische Fachzei

07.10.2018Straßen-WM 2022 findet in Australien statt

(rsn) - Die Straßen-Weltmeisterschaften 2022 werden in Australien ausgetragen. Wie der nationale Radsportverband bekanntgab, wird die Stadt Wollongong im Bundesstaat New South Wales die Welttitelkäm

04.10.2018Zu wenig Gehalt: Spaniens Nationalcoach droht mit Rücktritt

(rsn) - Nur wenige Tage nach Alejandro Valverdes WM-Triumph hat Spaniens Nationalcoach Javier Minguez mit seinem Rücktritt gedroht. Wie der 69-Jährige der Nachrichtenagentur Europa Press erklärte,

02.10.2018Valverde macht noch bis zu den Spielen von Tokio weiter

(rsn) - Alejandro Valverde ist mit dem Gewinn des Weltmeistertitels am Ziel seiner Träume. Ans Aufhören denkt der Spanier trotz seiner 38 Jahre aber noch nicht: Valverde will noch bis 2020 als Profi

02.10.2018Zeitfahrweltmeisterin van Vleuten erfolgreich am Knie operiert

(rsn) - Die im WM-Straßenrennen der Frauen gestürzte Annemiek van Vleuten ist am Montag erfolgreich an ihrem gebrochenen Schienbeinkopf (Tibia) operiert worden und wird mindestens vier Wochen eine S

02.10.2018Tritt Walscheid in Kittels und Degenkolbs Fußstapfen?

(rsn) - Immerhin schon vier Siege gelangen dem Team Sunweb beim Münsterland Giro. Die allerdings holten sich drei Deutsche, die längst nicht mehr für den Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink fahr

02.10.2018Kennaugh: “Es war viel schwerer, als ich erwartet hatte“

(rsn) - Nicht die hoch gehandelten Zwillingsbrüder Adam und Simon Yates waren im WM-Straßenrennen von Innsbruck die britischen Trümpfe. Vielmehr war der etatmäßige Edelhelfer Peter Kennaugh für

01.10.2018Evenepoel war die Entdeckung der WM 2018

(rsn) - Alejandro Valverde hat mit sieben Medaillen in den letzten 15 Jahren WM-Geschichte geschrieben. Möglicherweise wird im großen Radsportbuch das Kapitel des 38-Jährigen mit dem ersehnten Gewi

01.10.2018Perfekt, aber auch nachhaltig?

(rsn) – Volksfeststimmung im österreichischen Radsport war es definitiv, die wir in den letzten neun Tagen in der Tiroler Landeshauptstadt erleben durften. Selbst als Österreicher, der viel bei na

01.10.2018WM-Podcast: Holzmedaille für den “Fahrer der Saison“

(rsn) - Im letzten Podcast zur Straßen-WM von Innsbruck wirft Lukas Kruse mit Felix Mattis und Peter Maurer einen Blick zurück auf die Straßenrennen der Frauen und Männer, die beide mit Favoritens

Weitere Radsportnachrichten

01.06.2024UAE will Pogacars Tour-Konkurrenten nächsten Dämpfer verpassen

(rsn) – Nach der dominanten Vorstellung von Tadej Pogacar beim Giro d´Italia will das UAE Team Emirates dessen Kontrahenten für die Tour de France beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) an den komme

01.06.2024Die Aufgebote für das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am 2. Juni beginnt die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné mit einer hügeligen Etappe rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule. Am Start stehen unter anderem Primoz Roglic (Bora - hansgrohe) u

01.06.2024Jorgenson und Kuss führen Visma beim Dauphiné an

(rsn) – Mit Gesamtsiegen in allen drei Grand Tours war Jumbo – Visma 2023 das Rundfahrtteam schlechthin. Doch nach dem Abgang von Primoz Roglic und den Verletzungen von Jonas Vingegaard und Wout v

01.06.2024Dänemarks Olympia-Quartett für die Straße ist komplett

(rsn) – Mads Pedersen, Mattias Skjelmose (beide Lidl – Trek), Michael Morkov (Astana Qazaqstan) und Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) werden Dänemark bei den Olympischen Spielen in Paris auf der S

01.06.2024Valentin Paret-Peintre auf dem Weg zu Soudal - Quick-Step

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

01.06.2024Dominanter Dreifachsieg am Flugfeld in Markersdorf

(rsn) - Rund um den früheren Fliegerhorst in Markersdorf ging es auf der 2. Etappe der Sportland NÖ Womens Kids Tour in Österreichs einzigem Etappenrennen für Frauen. Die Zuschauer dort erlebten e

31.05.2024Malopolska: Rapp nach Aufholjagd Siebter

(rsn) - Auf der schweren 1. Etappe der Tour of Malopolska (2.2), die mit einer vier Kilometer langen Bergankunft zu Ende ging, hat sich Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) trotz eines Defektes in einem ung

31.05.2024Rüeggs spätes Solo wird nur mit dem Bergtrikot belohnt

(rsn) - Lukas Rüegg (Team Vorarlberg) hat nach einer späten Attacke auf der 2. Etappe der Tour de l`Oise (2.2) knapp den Etappensieg verpasst. Der Schweizer wurde rechtzeitig zum Sprintfinale wiede

31.05.2024Tour du Maroc: Homrighausen wusste, worauf es ankam

(rsn) – Nachdem er 2022 bereits den in Tarfaya endenden GP Oued Eddahab (1.2) gewonnen hatte, verpasste Heiko Homrighausen (Embrace The World) an gleicher Stelle nun zum Auftakt der Marokko-Rundfah

31.05.2024Behrens verpasst bei U23-Friedensfahrt knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23 Nationalmannschaft) hat auf der 2. Etappe der Friedensfahrt (2.NC) knapp das Podium verpasst. Nach Rang neun zum Auftakt fuhr der 20-Jährige am Freitag nach anspruchsvoll

31.05.2024Doppel-Rennwochenende der Rad-Bundesliga abgesagt

(rsn) - Die beiden für das Wochenende geplanten Läufe der Rad-Bundesliga sind abgesagt worden. Sowohl das Rennen am Samstag in Bad Salzungen als auch die Erzgebirgsrundfahrt am Sonntag können aufgr

31.05.2024Leidgeprüfter van Eetvelt auf Teneriffa von Auto angefahren

(rsn) – Seit seinem Durchbruch bei der UAE Tour (2.UWT), die er für sich entscheiden konnte, läuft es bei Lennert van Eetvelt (Lotto – Dstny) alles andere als rund. Wegen schwerwiegenden Kniepro

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Heistse Pijl (1.1, BEL)