Lotto-Kern-Haus: In Polen überzeugen die Youngster

Rutsch belohnt “hammerstarken“ Auftritt in Köln mit Platz acht

Von Christoph Adamietz

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Rund um Köln: Jonas Rutsch (Lotto - Kern Haus) brachte die Konkurrenz mit seiner Attacke am Bensberg-Anstieg in arge Nöte | Foto: ROTH

03.06.2019  |  (rsn) – Das Team Lotto – Kern Haus kann auf ein erfolgreiches Wochenende zurückblicken. Bei der von Freitag bis Sonntag ausgetragenen Major Hubala-Rundfahrt (2.1) in Polen belegte Robert Kessler im Zeitfahren Rang drei und im Gesamtklassement den sechsten Platz. Jonas Rutsch war am Sonntag bei Rund um Köln (1.1) stärkster Kontinental-Fahrer und fuhr als Achter im Rheinauhafen über den Zielstrich.

“Jonas war richtig stark“, befand Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com. Der 21-jährige Erbacher war gemeinsam mit seinem Teamkollegen Joshua Huppertz, der dann nach schwerem Sturz zurückfiel, das Rennen aber zumindest noch im Hauptfeld beenden konnte, in der Gruppe des Tages unterwegs. Diese hatte sich nur wenige Kilometer nach dem Start formiert und umfasste rund 20 Fahrer, darunter die Favoriten wie Nils Politt (Katusha – Alpecin) und Titelverteidiger Sam Bennett (Bora – hansgrohe).

Rutsch hielt inmitten der WorldTour- und ProContinental-Profis nicht nur mit, sondern sorgte mit einer Tempoverschärfung im Kopfsteinpflasteranstieg zum Schluss Bensberg 35 Kilometer vor dem Ziel sogar dafür, dass sich die Spitze auf nur noch acht Mann verkleinerte. Allerdings musste Rutsch für seine Aktion zahlen und verlor im Finale den Anschluss.

“Jonas hat vielleicht etwas zu viel gewollt bei der Hitze, das hat ihm dann ein vielleicht noch besseres Ergebnis gekostet“, so Monreal, dessen Kapitän nach 206 Kilometern mit 2:16 Minuten Rückstand auf den Sieger Baptiste Planckaert (Wallonie – Bruxelles) ins Ziel kam. Dennoch befand Monreal: “Jonas ist ein hammerstarkes Rennen gefahren und hat sich mit Rang acht belohnt.“

Rutsch im Finale von Krämpfen gestoppt

Auch Rutsch zeigte sich gegenüber radsport-news.com "definitiv zufrieden mit der Leistung". Ihm habe es wohl etwas an der Abgebrühtheit gefehlt, um noch weiter vorne zu landen. Denn Rutsch war in der sich zeitig auf zehn Mann verkleinerten Spitzengruppe nicht nur der einzige Kontinental-Fahrer, sondern auch ohne Helfer. Bora - hansgrohe war gleich dreifach vertreten, Katusha - Alpecin, Wallonie - Bruxelles und Israel Cycling Academy hatten je zwei Fahrer dabei. So war Rutsch auf sich allein gestellt war, wenn es darum ging Lücken zu schließen.

"Das war eine schwierige Situation, ich war immer der Gelackmeierte, der das Loch zufahren musste. Vielleicht hätte ich das eine oder andere Mal warten müssen, bis jemand anderes die Lücke zufährt, aber dann besteht halt auch die Gefahr, dass man nicht mehr nach vorne kommt", so Rutsch, der schließlich am Schloss Bensberg, der letzten Steigung des Tages, den Spieß umdrehte und mit seiner Attacke Titelverteidiger Bennett und Katusha-Profi Nathan Haas ins Hintertreffen brachte.

Allerdings wurde er bei mehr als 30 Grad Hitze von Krämpfen geplagt - vermutlich weil er zu wenig getrunken hatte - so dass Rutsch acht Kilometer vor dem Ziel seine sieben Mistreiter ziehen lassen musste.

Mit vier U23-Fahrern in Polen unterwegs

Angetan war Monreal auch von den Leistungen seiner Fahrer in Polen. Im sechsköpfigen Aufgebot waren gleich vier Fahrer dabei, die ihr erstes U23-Jahr bestreiten, dazu kamen der 23-jährige Kessler und der ein Jahr jüngere Marc Dörrie. “Robert wurde super supported. Mit so einem jungen Kader ist der sechste Gesamtrang bei einer 2.1-Rundfahrt ein Top-Ergebnis“, so Monreal, der nur der Jury-Entscheidung nachtrauerte, das Einzelzeitfahren kurzfristig von 20 Kilometern auf nur noch fünf zu verkürzen.

“Robert hat ein super Zeitfahren geliefert und war da nur drei Sekunden langsamer als der Sieger. Durch die geringe Distanz aber gab es keine so großen Zeitabstände und durch die Zeitbonifikationen auf den weiteren Sprintetappe, die die Konkurrenz holte, ist Robert dann noch auf den sechsten Rang zurückgefallen“, sagte der Teamchef, der sich zudem über Rang 17 des erst 19-jährigen Jan Kuhn freute.

Nach den guten Leistungen und Ergebnissen nimmt der Koblenzer Rennstall nun optimistisch die kommenden Aufgaben in Angriff. Während Rutsch, Huppertz & Co ab Mittwoch bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.HC) am Start stehen, werden die Youngster am Sonntag in Belgien das Memorial van Coningsloo (1.2) bestreiten. “Die Jungs haben gezeigt, dass sie für die kommenden Aufgaben gut gerüstet sind“, fasste Monreal zusammen.

Besonders Rutsch hat sich für die nächsten Wochen mit der Tour du Luxembourg, der U23-DM und der Profi-DM noch einiges vorgenommen. "Die Saison ist zwar schon lange, aber meine Form ist wirklich bestechend", befand das Talent.

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