Embrace the World überzeugt in Marokko

Keller: Teppich, Gewand, Schal und ein Pokal als Siegpräsente

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Keller: Teppich, Gewand, Schal und ein Pokal als Siegpräsente"
Hermann Keller (Embrace the World) bekam für seinen Sieg einige interessante Geschenke | Foto: Embrace the World

22.06.2019  |  (rsn) - Hermann Keller und seine Teamkollegen von Embrace the World haben bei ihrem Marokko-Trip Halbzeit erreicht. Nach drei erfolgreichen Eintagesrennen im Rahmen der Challenges de la Marche Verte (jeweils Kat. 1.2) steht ab Samstag noch die dreitägige Rundfahrt Challenge International du Sahara Marocain (2.2) auf dem Programm.

Beim GP Sakia Al Hamra (1.2) zum Auftakt der Marokko-Reise vor fünf Tagen gelang Keller gleich der große Schlag, als er sich in Sidi Infi seinen ersten UCI-Sieg der Saison sicherte - und das als Solist. "Bisher fällt meine Bilanz sehr positiv aus. Ich hatte gehofft hier vielleicht mal vorne reinzufahren, aber direkt ein Sieg beim ersten Rennen, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte Keller zu radsport-news.com. Beim zweiten Wettbewerb, dem GP Oued Eddahab (1.2) war es beim 26-Jährigen mit Rang drei ähnlich gut gelaufen, nur am Freitag beim GP Al Massira (1.2) lief es nicht rund, als er durch Defekt aus der Spitzengruppe fiel und schließlich das Rennen aufgeben musste.

Spannend war es für Keller bisher, die Siegerehrungen zu erleben. "Hier wird man immer an der Hand genommen und auf das Podest geführt", verriet der Sprinter von Embrace the World, der sich auch noch über ausgefallene Präsente freuen durfte (siehe Bild). "Danach habe ich das traditionelle Gewand und Schal, was dann doch zu einem mittelgroßen Schweißausbruch geführt hat, einen sehr großen Teppich und einen Pokal bekommen, beschrieb der gebürtige Wangener.

Für die nun anstehende, dreitägige Rundfahrt haben sich Keller und seine Teamkollegen aufgrund der Leistungen der zurückliegenden Tage einiges vorgenommen. "Durch die bisherigen Rennen ist klar, wir können hier auf jeden Fall vorne mitmischen. Daher wäre es natürlich sehr schön, vielleicht noch einen Etappensieg herauszufahren oder sogar einen Fahrer auf das Podium der Gesamtwertung zu bringen. Allerdings ist so eine Rundfahrt unberechenbar, gerade durch den sehr starken Wind", so Keller, der sich auch wieder darauf einstellt, dass im recht kleinen Fahrerfeld die Akteure aus Marokko auch teamübergreifend zusammenarbeiten werden, was es nicht nur dem Team Embrace the World erschweren wird, Top-Resultate zu erzielen.

"Was auf jeden Fall ein Unterschied zu Deutschland ist, dass die ganzen einheimischen Teams zusammen gegen die Ausländer fahren, gerade bei dem extrem starken Wind und den Windkanten führt das dann natürlich zu einem Vorteil", berichtete Keller, der aber auch von einer teils abenteuerlichen Organisation der Rennen sprach.

Klausuren-Vorbereitung statt DM

"Der größte Unterschied beziehungsweise die größte Herausforderung ist eher das Drumherum. Die Organisation ist sehr chaotisch. Beispielsweise weiß grundsätzlich niemand nach dem Rennen wo oder wann es zu essen gibt. Es kann vorkommen, dass man auf einmal doch einen Transfer hat, obwohl keiner angekündigt war, oder auch ein geplantes UCI-Rennen zu einem nationalen Rennen geändert wird, da die Distanz zu gering ist. Auch die Unterkünfte sind hier teilweise sehr abenteuerlich, wenn man sich jedoch darauf einlässt und sich ein wenig darauf einstellt, kann man hier sehr großen Spaß haben", betonte Keller das Positive.

Sein bestes nationales Ergebnis fuhr der Student im letzten Jahr bei der DM in Einhausen heraus, wo er im Sprint einige schnelle Leute hinter sich ließ und Elfter wurde. Bei den diesjährigen Titelkämpfen am Sachsenring in acht Tagen wird Keller allerdings aus mehreren Gründen nicht am Start stehen. "Der Kurs auf dem Sachsenring erscheint mir zum einen deutlich zu schwer für mich, zum anderen fällt der Termin auch direkt vor meine Prüfungstermine. Da ich ohnehin schon sehr viele Vorlesungen durch die Auslandsabenteuer verpasst habe, sollte ich da wohl eher lernen", betonte der 26-Jährige, der nach den Prüfungen hofft, im August bei der Tour de Guadeloupe (2.2) in Topform zu sein.

"Hier auf einer nicht ganz so bergigen Etappe vielleicht einen Etappensieg zu holen wäre sehr schön", so Keller, der danach als Gastfahrer die Tour de Guyane bestreiten und schließlich in seiner Heimat Wangen beim Rundstreckenrennen "auf das Podium fahren" will. "Am wichtigsten ist für mich aber eigentlich verletzungsfrei zu bleiben und weiterhin viel Spaß mit dem Team zu haben", schloss Keller.

Weitere Radsportnachrichten

01.06.2024Unbound: Schiff, Betz, Breuer und Co. jagen den Sieg

(rsn) – Emporia im US-Bundesstaat Kansas ist dieser Tage wieder das Mekka der Gravel-Szene. Auch wenn die UCI-Weltmeisterschaften erst Anfang Oktober in Belgien ausgetragen werden, findet in der 25.

01.06.2024Große Vorschau auf das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) stehen am Sonntag in Saint-Pourcain-sur-Sioule nicht am Start der 1. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UW

01.06.2024UAE will Pogacars Tour-Konkurrenten nächsten Dämpfer verpassen

(rsn) – Nach der dominanten Vorstellung von Tadej Pogacar beim Giro d´Italia will das UAE Team Emirates dessen Kontrahenten für die Tour de France beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) an den komme

01.06.2024Die Aufgebote für das 76. Critérium du Dauphiné

(rsn) – Am 2. Juni beginnt die 76. Ausgabe des Critérium du Dauphiné mit einer hügeligen Etappe rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule. Am Start stehen unter anderem Primoz Roglic (Bora - hansgrohe) u

01.06.2024Jorgenson und Kuss führen Visma beim Dauphiné an

(rsn) – Mit Gesamtsiegen in allen drei Grand Tours war Jumbo – Visma 2023 das Rundfahrtteam schlechthin. Doch nach dem Abgang von Primoz Roglic und den Verletzungen von Jonas Vingegaard und Wout v

01.06.2024Dänemarks Olympia-Quartett für die Straße ist komplett

(rsn) – Mads Pedersen, Mattias Skjelmose (beide Lidl – Trek), Michael Morkov (Astana Qazaqstan) und Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) werden Dänemark bei den Olympischen Spielen in Paris auf der S

01.06.2024Valentin Paret-Peintre auf dem Weg zu Soudal - Quick-Step

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

01.06.2024Dominanter Dreifachsieg am Flugfeld in Markersdorf

(rsn) - Rund um den früheren Fliegerhorst in Markersdorf ging es auf der 2. Etappe der Sportland NÖ Womens Kids Tour in Österreichs einzigem Etappenrennen für Frauen. Die Zuschauer dort erlebten e

31.05.2024Malopolska: Rapp nach Aufholjagd Siebter

(rsn) - Auf der schweren 1. Etappe der Tour of Malopolska (2.2), die mit einer vier Kilometer langen Bergankunft zu Ende ging, hat sich Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) trotz eines Defektes in einem ung

31.05.2024Rüeggs spätes Solo wird nur mit dem Bergtrikot belohnt

(rsn) - Lukas Rüegg (Team Vorarlberg) hat nach einer späten Attacke auf der 2. Etappe der Tour de l`Oise (2.2) knapp den Etappensieg verpasst. Der Schweizer wurde rechtzeitig zum Sprintfinale wiede

31.05.2024Tour du Maroc: Homrighausen wusste, worauf es ankam

(rsn) – Nachdem er 2022 bereits den in Tarfaya endenden GP Oued Eddahab (1.2) gewonnen hatte, verpasste Heiko Homrighausen (Embrace The World) an gleicher Stelle nun zum Auftakt der Marokko-Rundfah

31.05.2024Behrens verpasst bei U23-Friedensfahrt knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23 Nationalmannschaft) hat auf der 2. Etappe der Friedensfahrt (2.NC) knapp das Podium verpasst. Nach Rang neun zum Auftakt fuhr der 20-Jährige am Freitag nach anspruchsvoll

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Heistse Pijl (1.1, BEL)