Erneut gewinnt Bora - hansgrohe den Polen-Auftakt

Ackermann bleibt ruhig und schlägt auf den letzten Metern zu

Von Peter Maurer

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Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

03.08.2019  |  (rsn) – Zum dritten Mal in Folge war es das Team Bora – hansgrohe, dass sich den Auftakt der Polen-Rundfahrt sichern konnte. Nachdem es 2017 noch Peter Sagan war, gewann 2018 Pascal Ackermann. Und der Pfälzer wiederholte seinen Sieg in Krakau auch bei der 76. Austragung, deren 1. Etappe 132,3 Kilometer rund um die Metropole im Süden Polens führte. Er fing auf den letzten Metern der Zielgerade noch Fernando Gaviria (UAE Team Emirates ab und sauste zu seinem 7. Saisonerfolg in diesem Jahr.

"Die Zielrunden hier in Krakau wurden echt schnell gefahren, am Limit. Es ist ein großartiger Sieg für mich und die letzten Meter waren unglaublich", freute sich der deutsche Sprinter. In seinem ersten Rennen seit seiner Aufgabe bei den Deutschen Meisterschaften am Sachsenring, bewies der 25-Jährige, dass er die Pause während der Tour de France perfekt genützt hat: "Ich habe im letzten Jahr hier gewonnen und wusste wie man hier fahren muss. Im Finale sagte ich zu Rüdiger Selig, dass wir ruhig bleiben müssen. Die Arbeit war perfekt und nun sind wir den Druck los, denn wir haben den Etappensieg in der Tasche. Und so kann es weitergehen."

Der Auftakt in Polen war überhaupt gespickt voller Sprinter, die nicht die Frankreich-Rundfahrt in den Beinen hatte. “Es ist schon ein paar Monate her, seitdem ich so am Limit ein Rennen gefahren bin. Von dem her bin ich sehr glücklich und hinter Pascal Zweiter zu werden ist nicht so schlecht. Mir fehlt noch ein wenig an Spitzengeschwindigkeit aber ich habe mich verbessert und hoffentlich gibt es noch ein paar Chancen diese Woche“, erklärte Gaviria.

Den dritten Platz holte sich in einem engen Sprint der Niederländer Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step) knapp vor Max Walscheid (Sunweb). "Nach einem anstrengenden Trainingsblock und vielen rennfreien Wochen bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ich habe zwar leider das Podium knapp verpasst, aber es war ein wirklich enges Finale. Ich denke in den nächsten beiden Tagen könnten noch ein bis zwei gute Ergebnisse auf mich warten", berichtete der zweite Pfälzer in den Top 5 des Resultats. Der Oberurseler John Degenkolb belegte den neunten Rang.

Mit seinem Tageserfolg ist Ackermann auch der erste Leader der Tour de Pologne 2019. Drei Sekunden hinter ihm liegt der Pole Jakub Kaczmarek, der sich als Ausreißer bei den Zwischensprints seine Zeitbonifikationen holte. Auf dem dritten Platz rangiert Gaviria.

So lief das Rennen:

132,3 Kilometer lang führte die 1. Etappe der 76. Polen-Rundfahrt rund um Krakau. Gestartet wurde im Süden der Stadt und südlich führten auch die ersten Kilometer. Dort löste sich eine drei Mann starke Spitzengruppe mit den beiden Fahrern des polnischen Nationalteams Kaczmarek und Adrian Kurek sowie dem 25-jährigen Franzosen Charles Planet (Team Novo Nordisk). Das Trio wurde aber an der kurzen Leine gehalten und reduzierte sich auf zwei Mann nach dem ersten Zwischensprint des Tages. Denn diesen holte sich Kurek, der aber dann auf den nassen Straßen zu Sturz kam.

Der Pole konnte zwar das Rennen fortsetzen, ließ sich aber in das Hauptfeld zurückfallen, wo er seine Abschürfungen vom Tourarzt betreuen ließ. So setzten Kaczmarek und sein französischer Rennbegleiter ihren Fluchtversuch fort. Die noch anstehenden Sonderwertungen teilten sie sich auf. Die drei Bergwertungen gingen an Planet, während sich Kaczmarek die zwei verbleibenden Sprintwertungen holte. In Krakau warteten dann noch vier kurze Schlussrunden, kurz zuvor wurden die beiden Ausreißer des Tages unter dem Tempodiktat von Bora – hansgrohe und Deceuninck – Quick-Step gestellt.

Auf dem engen Kurs formierten sich die Sprinterzüge nur langsam und knapp 200 Meter vor dem Ziel eröffnete Simone Consonni (UAE Team Emirates) das Finale für Gaviria. Doch der Kolumbianer konnte es nicht ganz durchziehen, wurde auf den letzten Metern dann von Ackermann abgefangen. Dahinter kamen sich Jakobsen und Walscheid sehr nahe und um Reifenbreite sicherte sich der Niederländer den dritten Platz.

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