Gelbes, Weißes und auch noch Gepunktetes Trikot?

Pogacar: Hinter dem Lächeln steckt großer Siegeshunger

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Pogacar: Hinter dem Lächeln steckt großer Siegeshunger"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bejubelt seinen Sieg auf der 17. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

14.07.2021  |  (rsn) – Seit zehn Tagen ist Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) der Gesamtführende der 108. Tour de France. Nun endlich klappte es für den 22-Jährigen auch mit dem ersten Tagessieg im Gelben Trikot. An der Bergankunft am Col du Portet zeigte er einmal wieder seine Dominanz bei dieser Frankreich-Rundfahrt. Pogacar vollendete die Arbeit seines Teams, das die Fluchtgruppe perfekt kontrollierte, damit ihr Leader und wohl spätere Toursieger auch nun endlich zu diesem Prestigesieg kommen konnte.

"Die Etappen bisher waren gut für Fluchtgruppen und daher haben wir verteidigt. Heute konnten wir das Rennen besser kontrollieren", erklärte Pogacar, der in den Pyrenäen zu seinem zweiten Etappensieg bei dieser Tour fuhr. "Eigentlich dachten wir die Chance, dass jemand durchkommt liegt bei 50/50", äußerte er seine Skepsis, ob es auf der 17. Etappe überhaupt reichen könne. Doch nachdem er acht Kilometer vor dem Ende mit Anthony Perez (Cofidis) auch den letzten der Ausreißer eingeholt hatte und zu seiner Schlussattacke ansetzte, zweifelte wohl niemand daran, dass der Slowene erstmals in Gelb jubeln würde.

Zwar boten ihm Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) nach Kräften Paroli und gingen ihrerseits in die Offensive, doch schlussendlich setzte sich Pogacar überlegen durch. "Ich habe keine Probleme, wenn Leute attackieren. Im Gegenteil, es ist ein Radrennen und ich mag das auch so", grinste der Tour-Dominator, der mit einem Vorsprung von nunmehr 5:39 Minuten vor seinem zweiten Toursieg steht. Auch das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers, das weiterhin stellvertretend der neue Gesamtzweite Vingegaard trägt, wird Pogacar zum zweiten Mal in Folge erobern.

Gewinnt Pogacar, dann ist Poels sein Bergtrikot los

Am vorletzten Anstieg zeigte sich allerdings auch, dass Pogacar noch auf ein drittes Trikot spitzt. Denn nachdem schon fünf Fahrer die Bergwertung vor dem Favoritenfeld durchfahren hatten, ließen sich am Gipfel zwei Helfer des UAE-Kapitäns leicht zurückfallen, so dass Pogacar noch einen Punkt bekam. Damit erhöhte er sein Konto zwischenzeitlich zwar nur um einen Zähler, aber schon zu diesem Zeitpunkt spekulierte er wohl mit dem Tagessieg, der weitere 40 einbringen würde.

Am Col du Portet holte sich Pogacar dann auch nicht nur die Etappe, sondern auch die volle Punktzahl für die Bergwertung, die er auch im Vorjahr gewinnen konnte. Damit belegt er den zweiten Rang, elf Punkte hinter dem Niederländer Wout Poels (Bahrain Victorious), der nun am letzten Pyrenäentag gewaltig um seine Führung zittern muss. Sollte Pogacar auch die 18. Etappe gewinnen, könnte er auch im Bergklassement an Poels vorbeiziehen, selbst wenn der Niederländer noch die anderen vier (3x 4. Kategorie, 1x HC) der fünf verbleibenden Wertungen gewinnt.

Poels müsste bei einem Sieg des 22-Jährigen dann auch im Etappenziel zumindest Siebter werden, um sein Gepunktetes Trikot bis Paris zu sichern. So sehr sich Pogacar demonstrativ bescheiden gibt, hinter dem lächelnden Gesicht des Jungstars aus Klanec steckt ein siegeshungriger Rennfahrer, der auch am Donnerstag wieder voll auf Sieg fahren wird. Geschenke für die Konkurrenz wird es wohl keine geben.

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