Belgrade Banjaluka: Jonas Rapp Gesamtvierter

Pushbikers und Santic - Wibatech hadern mit Schlusstag

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Pushbikers und Santic - Wibatech hadern mit Schlusstag"
Bartosz Rudyk (Santic-Wibatech) belegte am Schlusstag Rang drei | Foto: Santic Wibatech

17.04.2022  |  (rsn) - Die deutschen Teams Santic - Wibatech und die Maloja Pushbikers mussten am Schlusstag der Rundfahrt Belgrade Banjaluka (2.1) trotz guter Leistungen leise Enttäuschungen hinnehmen.

Santic - Wibatech konnte auf der 154,5 Kilometer langen Schlussetappe mit Ziel in Banja Luka beim Sieg von Andreas Goeman (Tarteletto) den polnischen Sprinter Bartosz Rudyk auf Rang drei platzieren. "Aber da wir heute sehr knapp an unserem ersten Sieg vorbeigeschrammt sind, war die Enttäuschung erst mal groß", gestand Teamkollege Jonas Sonnleitner gegenüber radsport-news.com. Allerdings relativierte der 24-Jährige mit Blick auf das Gesamtfazit. "Unterm Strich sind wir mit der Rundfahrt zufrieden, darauf können wir aufbauen", so Sonnleitner über die Rundfahrt, bei der Rudyk am zweiten Tag noch einen weiteren dritten Rang ersprintet hatte.

Das Team hat nun eine Woche rennfrei, danach geht es für einen Teil der Mannschaft nach Nenzing zur österreichischen Rad-Bundesliga, der andere Teil wird bei zwei UCI-Rennen in Polen am Start stehen. "Da wollen wir dann erneut um unseren ersten Sieg kämpfen", kündigte Sonnleitner an.

Maloja Pushbikers: Nur die ersten 100 Kilometer liefen perfekt

Bei den Pushbikers waren auf der Schlussetappe nur die ersten 100 Kilometer voll zufriedenstellend gelaufen, die verbliebenen knapp 55 Kilometer seien aber "verbesserungswürdig" gewesen, wie es Rupert Hödlmoser, der Sportliche Leiter der Mannschaft, gegenüber radsport-news.com nannte.

Auf der Windkante war es nach knapp 40 Kilometer zu einem Split gekommen, in der etwa 30 Fahrer starken Gruppe waren die Pushbikers als eine der wenigen Teams mit gleich vier Akteuren vertreten und befanden sich somit in einer sehr guten Ausgangslage. "Das war taktisch perfekt, die Jungs haben es super umgesetzt", lobte der Österreicher, der seine beiden wichtigsten Fahrer - Sprinter Filippo Fortin und den Gesamtsechsten Patrick Reißig - vorne sah.

Knapp zwei Minuten lagen zwischen Spitze und Feld, wo das Team Hrinkow Advarics Tempo machte. Reißig lag zu diesem Zeitpunkt virtuell auf dem vierten Platz der Gesamtwertung.

Doch nach 100 Kilometern, als es erneut auf die Windkante ging, verlor Klassementfahrer Reißig in der ersten Gruppe den Kontakt und fiel zurück. "Durch diese Situation sind wir leider nicht optimal gegangen", befand Hödlmoser.

Im Sprint wartete Pushbikers-Kapitän Fortin eine Sekunde zu lange

Der Sportliche Leiter stand nun vor der entscheidenden Frage: Zwei Fahrer aus der Spitzengruppe zu Reißig zurückfallen lassen und versuchen ihn, bei starkem Wind wieder nach vorne zu fahren und Sprinter Filippo Fortin es auf eigene Faust probieren lassen? Oder die Gesamtwertung mit Reißig aufgeben und alles auf Fortin setzen. "Wir haben uns letztlich dafür entschieden, die Gesamtwertung herzugeben, da wir wussten, dass es bei dem Windspektakel superschwer werden würde, jemals wieder zurückzukommen", so der Österreicher.

Somit sollte die Karte Sprint gespielt werden. Eingangs der Schlussrunden stürzte Philipp Weber an Position eins im Feld fahrend auf den rutschigen Straßen in einer Kurve, so dass nur noch Felix Meo als Helfer für Fortin übrig blieb. Meo stürzte allerdings nur eine Kurve später, konnte im Finale aber noch mal nach vorne aufschließen und Fortin helfen.

"Pippo ist dann auch in einer sehr guten Position in die letzte Kurve gegangen, etwa 450 Meter vor dem Ziel. Dann hat er aber einfach zu lange gewartet, er ärgert sich selbst noch grün und blau. Die Fahrer vor ihm nahmen die Beine hoch und Pippo ist dann von links und rechts von hinten förmlich überrollt worden. Hätte er direkt durchgezogen, wäre er sicher auf dem Podium gelandet"; so Hödlmoser, der seinen Kapitän dann aber nur auf Rang acht in der Tageswertung fand.

Dennoch überwog beim Fazit der Rundfahrt das Positive, denn Fortin hatte eine Etappe gewonnen und fuhr einen Tag im Gelben Trikot. Dazu holte Reißig einen dritten Etappenrang. "Wir dürfen nicht vergessen, was in den letzten Tagen für gute Leistungen abgerufen wurden"; schloss Hödlmoser.

Bester Deutscher im Gesamtklassement war Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang), der Rang vier belegte. Einen Platz dahinter folgte sein österreichischer Teamkollege Rainer Kepplinger. "Ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Wir sind eine aktive Rundfahrt gefahren und haben uns gut präsentiert. Jetzt heißt es für die Jungs erstmal regenerieren, dann können die nächsten Rennen kommen“, so der Sportliche Leiter Matej Mugerli.



Weitere Radsportnachrichten

17.05.2024Brand und Co. stoppen bei Sturzopfern und verlieren viel Zeit

(rsn) – Nach dem schweren Sprint-Crash im Finale der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Femina haben vier Fahrerinnen angehalten, um nach den Gestürzten Elisa Balsamo (Lidl – Trek) und Sofia Bertizzol

17.05.2024Bertizzolo bricht sich bei Sprint-Crash in Burgos den Arm

(rsn) – Neben Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat sich auch das zweite Opfer des furchtbaren Sturzes im Sprint-Finale der 1. Etappe bei der Vuelta a Burgos Femina Knochenbrüche zugezogen: Sofia Berti

17.05.2024Der große Befreiungsschlag des Julian Alaphilippe

(rsn) - Die Freude war riesig beim Rennstall Soudal – Quick-Step. Das gesamte Wolfsrudel – Eigenwerbung des etwas rustikal veranlagten Teamchefs Patrick Lefevere – war unterhalb der Siegertribü

17.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

16.05.2024Ohne Hindernisse durch die Po-Ebene

(rsn / ProCycling) – Vor etwa 15 Jahren gab es bei den großen Rundfahrten noch eine Handvoll Etappen, die kaum sehenswert waren – lange und langweilige Sprintetappen, die scheinbar kein Ende nahm

16.05.2024Algerien: Sarnowski hätte “das Ding auch holen können“

(rsn) - Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat wie am Vortag, so auch auf der 5. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) den zweiten Rang herausgefahren. Im Sprint nach 129 Kilometern in Bouira musste

16.05.2024Van Bondt: “Unglaublich, was Julian gemacht hat“

(rsn) – Die 12. Giro-Etappe entwickelte sich zum erwarteten Tag der Ausreißer und speziell der des Julian Alaphilippe (Soudal – Quick Step). Nach einem Tagessieg bei der Vuelta a Espana sowie sec

16.05.2024Balsamo mit Gehirnerschütterung und Frakturen

(rsn) – Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat sich bei ihrem schweren Sturz auf der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) Frakturen und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Das gab ihr Team am A

16.05.2024Hellas: Ritzinger erst ganz hinten und dann mit Doppelschlag

(rsn) – Beim zweigeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) war Felix Ritzinger (Felt - Felbermayr) als Vierter des Einzelzeitfahrens und mit dem auf der zweiten Halbetappe hauchdünn verpassten Ber

16.05.2024Bennet bejubelt zweiten Sieg in Folge, Ackermann Fünfter

(rsn) – Mit seinem zweiten Sieg in Folge hat Sam Bennett (Decathlon – AG2R La Mondiale) seine Führung bei der 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) ausgebaut. Der 33-jährige Ire entschied die 3. Etapp

16.05.2024Orlen-Bergankunft für Deutsches U23-Nationalteam zu schwer

(rsn) - Auf der schweren 2. Etappe des Orlen Nations GP /2.NC), die nach 110 Kilometern mit einer Bergankunft in Kohutka zu Ende ging, hatte die Deutsche U23-Nationalmannschaft nichts mit dem Ausgang

16.05.2024Highlight-Video der 12. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Giro-Debütant Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) hat auf der 12. Giro-Etappe triumphiert. Der 31-jährige Franzose holte sich nach 193 Kilometer von Martinsicuro nach Fano als Solis

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)