RSNplusAm 72. Renntag das erste Mal unter Ausreißern

Palzer: “Jetzt kann ich Akzente setzen“

Von Peter Maurer aus Kals am Großglockner

Foto zu dem Text "Palzer: “Jetzt kann ich Akzente setzen“"
Anton Palzer ist nach dem ersten Ausreißversuch seiner Karrierer als Radprofi guter Dinge. | Foto: Cor Vos

21.04.2022  |  (rsn) – Seit nun einem Jahr ist Anton Palzer Berufsradfahrer für Bora – hansgrohe. Seit seinem Umstieg vom Skibergsteigen in den professionellen Straßensport bezeichnet er sich als solcher und auf seinem etwas anderen Weg an die Weltspitze sorgte er auf der 4. Etappe der Tour of the Alps 2022 für einen nächsten Schritt. Denn erstmals wagte sich der Bayer in die Gruppe des Tages, oder besser gesagt, schaffte er den Sprung. ___STEADY_PAYWALL___

"Ich glaube, darauf haben viele Leute gewartet. Immer wieder haben Fans gemeint, komm Doni, probiere es mal, aber die wissen ja nicht, wie hart das ist, da reinzukommen. Ich habe so reinhalten müssen, bin gefühlt 50 Mal vom Feld weggesprungen, bis es endlich geklappt hat", erzählte der 29-Jährige gegenüber radsport-news.com im Etappenziel in Kals am Großglockner.

"Heute habe ich es endlich geschafft und ich muss sagen, ich finde das vor dem Feld fahren viel entspannter als mittendrin", schmunzelte der Berchtesgadener weiter. "Ja, es hat jetzt über 70 Renntage gedauert, bis ich endlich in der Ausreißergruppe zu finden war, aber ich muss gestehen, ich habe es heute auch das erste Mal probiert", erklärte Palzer, der sich zuletzt nach einer starken Katalonien-Rundfahrt, die er auf Rang 25 beendete, einen grippalen Infekt einfing und wieder viel von seiner guten Form verlor.

Ausgerechnet bei seiner Jubiläumsrundfahrt - im Vorjahr feierte er bei der Tour of the Alps seine Rennpremiere - klappte es nun mit dem Sprung an die Spitze. Ausschlaggebend war dafür, dass er am Tag zuvor schon wertvolle Hilfsarbeiten für den späteren Tagessieger Lennard Kämna vollbrachte: "Ich war zu Beginn immer vorn, um die Löcher für ihn zu stopfen und ihn zu unterstützen als er in die Gruppe gehen wollte“, erinnerte sich der frühere Weltklasse-Skibergsteiger.

Vor einem Jahr feierte Anton Palzer bei der Tour of the Alps sein Debüt als Radprofi. Foto: Cor Vos

„Alle haben mir gesagt, wie wild es da immer zugeht, aber eigentlich fand ich es viel entspannter, als hinten herumzufahren und den Ziehharmonikaeffekt immer voll mitzunehmen“, so Palzer über die immer wieder hektische Anfangsphase jedes Straßenrennens. Am Morgen der 4. Etappe ging er dann zu seinen Sportlichen Leitern und fragte an, ob er sich als Ausreißer probieren kann.

Sowohl Christian Pömer als auch sein Trainer Helmut Dollinger, die die beiden Bora-Begleitautos bei der Tour of the Alps steuern, unterstützten ihren Schützling und gaben ihm die Freiheit, erstmals auf Etappenjagd zu gehen. "Bislang passte das nie mit der Teamtaktik zusammen, vielleicht wollten sie mich auch immer ein wenig behüten", meinte Palzer selbst zu den 72 vergangenen Renntagen, an denen er lediglich bei der Murcia-Rundfahrt einmal vor dem Feld als Verfolger der Ausreißer unterwegs war.

Bei der Murcia-Rundfahrt bewegte sich Palzer als Verfolger von Ausreißern erstmals vor dem Feld. Foto: Cor Vos

"Das letzte Jahr war echt ein brutales Lehrjahr für mich. Das ständige im Feld fahren hat mich am Ende so aufgeregt, weil du weißt, dass du nur ein Statist bist. Jetzt aber weiß ich, dass ich Akzente setzen kann, und das macht alles einfacher und viel mehr Spaß", schilderte der 29-Jährige, der am Fuße von Österreichs höchstem Berg auch einen Vergleich zu seinem Umstieg fand.

"Das wäre halt so, wenn ich zu einem der Kontrahenten hier sage, zieh dich an und geh mit mir auf den Berg über den Stüdlgrat, aber Seil nehmen wir keines mit“, erzählte der begeisterte Bergsportler und sprach damit die schwierigste Route für Kletterer an, die hinauf auf den 3.798 Meter hohen Gipfel führt.

Vor allem seine Einsätze in Spanien bei der Katalonien-Rundfahrt  als auch in Portugal an der Algarve, wo er beide Rennen in der Gesamtwertung in den Top 25 beendete, gaben Palzer weitere Zuversicht für seine Zukunft im Profiradsport: "Momentan bin ich durch die Erkrankung weit weg von der Form, aber dort habe ich gezeigt, dass ich durchaus mit den besten Kletterern mithalten kann. Gebt mir noch zwei Jahre, dann bin ich richtig gut."

Die Katalonien-Rundfahrt beendete Palzer unter den Top 25. Foto: Cor Vos

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