Zum Abschied wird es wohl Platz vier

Nibali: “Ich kann mit diesem Giro zufrieden sein“

Foto zu dem Text "Nibali:  “Ich kann mit diesem Giro zufrieden sein“"
Vincenzo Nibali (Astana Quazaqstan) verabschiedet sich bei diesem Giro von seinen Fans | Foto: Cor Vos

29.05.2022  |  (rsn) - Zum Schlusspodium wird es im abschließenden Zeitfahren des Giro d’Italia nicht mehr reichen. Aber als voraussichtlicher Gesamtvierter kann Vincenzo Nibali (Astana Quazaqstan) mit der elften und letzten Italien-Rundfahrt seiner Karriere durchaus zufrieden sein, zumal der 37-jährige Sizilianer als bester heimischer Fahrer die erste Grand Tour des Jahres beenden dürfte.

“Es ist sicherlich ein großartiges Ergebnis, aber die Ambitionen waren schon etwas höher“, sagte Nibali allerdings im Ziel der 20. Etappe am Passo Fedaia, das er an 17. Stelle 4:37 Minuten hinter seinem siegreichen Landsmann Alessandro Covi (UAE Team Emirates) erreichte. Damit war er an diesem Tag zwar nur fünftbester Italiener, im Gesamtklassement konnte dem Gesamtsieger von 2013 und 2016 aber keiner der jüngeren italienischen Hoffnungen das Wasser reichen.

Auf der Turin-Etappe gleichauf mit Hindley und Carapaz

Wie stark Nibali sich nach einem bescheidenden Frühjahr beim Giro präsentierte, zeigte auch, dass er sich nach der Ätna-Etappe, bei der auf Rang 32 zurückgefallen war, Schritt für Schritt wieder nach vorne kämpfte. So rückte er nach der 9. Etappe mit der Ankunft am Blockhaus bereits wieder auf Position 13 vor, ehe er auf der spektakulären Turin-Etappe, auf der Bora – hansgrohe das Feld durcheinander wirbelte, den Sprung in die Top Ten schaffte.

Auf jenem 14. Abschnitt hielt Nibali sogar mit Jai Hindley (Bora – hansgrohe) und Richard Carapaz (Ineos Grenadiers mit) und wurde Tagesvierter. “Ich hatte gehofft, eine Etappe gewinnen zu können, weil es immer ein einzigartiges Gefühl ist, die Arme nach oben zu heben. Ich war in Turin nah dran. Es war der Tag, an dem ich am besten gefahren bin, ich war dort gleichauf mit Hindley und Carapaz“, sagte der Astana-Kapitän, der schließlich auf der 16. Etappe mit Ziel in Aprica an Domenico Pozzovivo (Intermarché – Wanty – Gobert), dem bis dahin besten Italiener, vorbeizog.

Tags darauf rückte er nach dem Ausscheiden von Joao Almeida (UAE Team Emirates) sogar auf den vierten Rang vor. Mehr war für den zum Saisonende zurücktretenden Routinier aber nicht drin.

Nibali am Passo Fedaia: "Ich bin jetzt einfach nur müde“

Im Finale der 20. Etappe wurde Nibali stattdessen nochmals deutlich gemacht, dass ihn von den besten Kletterern dieses Giro doch ein ganzes Stück trennte. Im zwölf Kilometer langen und in seinem oberen Teil extrem steilen Passo Fedaia hatte er schwer zu kämpfen, wie er im Ziel zugab: "Ich bin jetzt einfach nur müde. Der Marmolada-Anstieg war noch nie mein Lieblingsberg, dann lieber den Zoncolan. Der Anstieg ist teilweise so steil, dass man nicht richtig atmen kann. Ich habe mich darauf konzentriert, mein Tempo zu halten und nicht zu viel Zeit auf die Konkurrenz zu verlieren.“

Das gelang ihm insofern, als er seinen vierten Gesamtrang verteidigen und seinen Vorsprung auf den fünftplatzierten Pello Bilbao (Bahrain Victorious) sogar auf nunmehr 58 Sekunden ausbauen konnte. Sollte er seine Position in Verona behaupten, würde auch für Nibali der Giro mehr als nur versöhnlich enden.

Schließlich deutete in den ersten Monaten des Jahres beim Astana-Rückkehrer nicht viel darauf hin, dass er rechtzeitig zur Italien-Rundfahrt nochmals in Top-Form kommen würde. “Als ich im Frühjahr körperliche Probleme hatte, wollte ich die Brocken hinschmeißen und aufhören, aber dann sagte Martino (sein Mentor Giuseppe Martinelli, d. Red.), der mich am besten kennt, zu mir: ‘Rauf aufs Rad und mach, was dir gefällt‘. Das hat mir die Energie gegeben, neu anzufangen, und jetzt bin ich hier“, berichtete Nibali und betonte: “Ich kann mit diesem Giro zufrieden sein.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.06.2022Bergkönig Bouwman fällt mit gebrochenem Arm lange aus

(rsn) – Zwei Etappensiege und das Bergtrikot beim Giro d´Italia rückten Koen Bouwman erstmals in seiner Karriere in das Rampenlicht des internationalen Radsports. Doch aus dem wird er sich vorers

01.06.2022Evans glaubt an weitere große Erfolge von Hindley

(rsn) – 2011 war Cadel Evans der erste Australier, der eine GrandTour für sich entscheiden konnte. Es war sogar die größte von allen, die Tour de France. Am Sonntag hat in Jai Hindley (Bora –

31.05.2022Girmay, Hirt und Pozzovivo sorgten für eine strahlende Bilanz

(rsn) – Intermarché – Wanty – Gobert gehörte bisher nicht zu den Teams, die bei den großen Rundfahrten für Furore sorgten. Taco van der Hoorn holte 2021 auf der 3. Etappe des Giro d’Italia

31.05.2022Hindley träumt groß: “Klar glaube ich ans Gelbe Trikot“

(rsn) – Zwei Tage sind vergangen, seit Jai Hindley in Verona zum ersten australischen Sieger des Giro d’Italia geworden ist. Zwei Tage, die andere nach einer Grand Tour nutzen würden, um jenes La

31.05.2022Bauhaus mit Giro “nicht sehr zufrieden, aber zufrieden“

(rsn) - Ohne den erhofften ersten Grand-Tour-Etappensieg, aber mit einem zweiten Rang und drei weiteren Top-Ten-Resultaten ist der 105. Giro d’Italia für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Ende g

30.05.2022Van der Poel reist ohne Rennen vom Giro zur Tour

(rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber

30.05.2022Kämna im Lennard-Bora-hansgrohe-Style auch bei der Tour?

(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat beim Giro d’Italia nicht nur mit seinem Etappensieg am Ätna begeistern können. Der 25-jährige Bremer erwies sich in den Bergen zudem als entschei

30.05.2022Denk: “Jetzt träume ich vom Tour-Sieg“

(rsn) – Mit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley hat Bora – hansgrohe nach der Neuausrichtung als Rundfahrerteam das große Ziel schon im ersten Anlauf erreicht! Wie geht es jetzt bei dem Raublinger Re

30.05.2022Gall freut sich für früheren Teamkollegen Hindley

(rsn) – Mit seiner Grand-Tour-Premiere ist Felix Gall (AG2R Citroën) nicht zufrieden, dafür freut sich der Österreicher über den Giro-Gesamtsieg seines früheren Teamkollegen Jai Hindley (Bora â

29.05.2022Hindley: “Ich wollte nicht, dass sich 2020 wiederholt“

(rsn) - Aufopferungsvoll führte Bora – hansgrohe seinen Kapitän Jai Hindley zum Giro-Sieg! Aber nicht nur die Mannschaft und hier speziell die starke Hilfe von Lennard Kämna am vorletzten Tag im

29.05.2022Carapaz: “Am Ende hat der Stärkste gewonnen“

(rsn) - In unserem täglichen Stimmensammler können Sie im Verlauf des 105. Giro d´Italia kurz nach dem Ende der jeweiligen Etappen nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten. Matt

29.05.2022Evenepoel mit “Wolfpack-Spirit“ zum Gesamtsieg

(rsn) – Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) hat zum Abschluss der 11. Tour of Norway (2.Pro) für den ersten Sieg eines heimischen Profis gesorgt. Der 34-jährige Norweger

Weitere Radsportnachrichten

19.05.2024Hollmann auf den Pavé- und Gravelsektoren bärenstark

(rsn) - Das Antwerp Port Epic (1.1), das über insgesamt 60 Kilometer Kopfsteinpflaster und Gravel-Passagen führte, war für die deutschen KT-Teams am Start eine "epische Angelegenheit", wie sich al

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser auf der 15. Etappe des Giro d´Italia 2024. Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit. F

19.05.2024Bennett komplettiert Gesamterfolg in Dünkirchen mit Tagessieg

(rsn) - Vier Etappensiege, ein zweiter sowie ein dritter Platz und damit der deutliche Sieg in der Gesamtwertung: Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) hat den Vier Tagen von Dünkirchen seinen Ste

19.05.2024Vollering vollendet mit Solosieg ihr Spanien-Triple

(rsn) - Mit einem Sieg auf der 4. und finalen Etappe der Burgos-Rundfahrt der Frauen fixierte Demi Vollering (SD Worx – Protime) den Gesamtsieg in eindrucksvoller Manier. Die Niederländerin attacki

19.05.2024Adamietz fährt im New Yorker Gegenverkehr auf Platz drei

(rsn) - Johannes Adamietz (Lotto - Dstny) ist bei der Premierenaustragung des Gran Premier New York (1.2) auf das Podium gefahren. Der Ulmer, der das Rennen für das Devo-Team bestritt, musste sich n

19.05.2024Gorenjska: Zanglere komplettiert Felts Podestplatzsammlung

(rsn) - Das Team Felt - Felbermayr hat beim schweren GP Gorenjska (1.2) in Slowenen seine Podestplatzsammlung am Sonntag komplettiert. Nachdem Riccardo Zoidl und Hermann Pernsteiner bei der Tour of H

19.05.2024Steinhauser: “Hammer, auf der Königsetappe Dritter zu werden“

(rsn) – Tadej Pogacar UAE Team Emirates) bleibt der unangefochtene Dominator des Giro d’Italia 2024 (2.UWT). Der Slowene gewinnt auch den 15. Tagesabnschnitt. 15. Etappe des Giro d’Italia – d

19.05.2024Pogacar deklassiert beim Giro die Konkurrenz zu Statisten

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat die 15. Etappe des 107. Giro d´Italia gewonnen. Nach 222 Kilometern mit Start in Manerba del Garda, dem Alpen-Riesen Mortirolo unterwegs und dem Ziel a

19.05.2024“Bleibt im Gedächtnis“: Zoidl holt Tour of Hellas vor Pernsteiner

(rsn) - Das Team Felt - Felbermayr aus Österreich und Bike Aid aus dem Saarland haben am Schlusstag der Tour of Hellas (2.1) ihre Wertungstrikots verteidigt. Das Team Felt - Felbermayr konnte sich s

19.05.2024Kretschy verpasst zum Orlen-Abschluss ein Spitzenergebnis

(rsn) - Für die Deutsche U23-Nationalmannschaft ist der Orlen Nations GP (2.NC) ohne das erhoffte Spitzenergebnis zu Ende gegangen. Am schweren Schlusstag, an dem nach 148 Kilometern eine Mini-Berga

19.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 15. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

19.05.2024Erster großer Stresstest für Pogacar in den Alpen

(rsn) – Mit seinen 222 Kilometern und über 5.000 Höhenmeter wird die 15. Etappe des Giro d´Italia mit Sicherheit ein Spektakel. Es ist der längste Abschnitt der diesjährigen Ausgabe und einer d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)