X2O Koksijde: Wieder Probleme mit Überrundungen

Van Empel kann van Anrooij im Sand nicht das Wasser reichen

Von Kevin Kempf

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Shirin van Anrooij (Baloise - Trek Lions) feiert ihren fünften Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

05.01.2023  |  (rsn) – Mit einem Angriff in der Auftaktrunde hat sich Shirin van Anrooij (Baloise – Trek Lions) bei der X2O Badkamers Trofee in Koksijde ihren fünften Saisonsieg gesichert. Fem van Empel (Jumbo – Visma) konnte als einzige in Reichweite ihrer Landsfrau bleiben und wurde Zweite. Auch auf den folgenden Plätzen lagen mit Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions), Ceylin del Carmen Alvarado und Weltmeisterin Marianne Vos (Jumbo – Visma), die Fünfte wurde, Niederländerinnen. Mit ihrem dritten Rang baute Brand ihre Führung im Gesamtklassement aus.

Schon beim Sandrennen in Mol war van Anrooij die Stärkste, auch in den Dünen von Koksijde fuhr sie - bei stärkerer Konkurrenz – ein einsames Rennen. “Ich hatte endlich mal einen guten Start. Das ist wohl ungefähr das erste Mal diese Saison. Es war schön, endlich mal nicht verfolgen zu müssen“, sagte sie im Ziel-Interview. Gerade im Sandklassiker ist es wichtig von Anfang an vorn dabei zu sein. “Ich konnte von Anfang an meine eigenen Linien wählen im Sand. So konnte ich Fehler vermeiden“, analysierte die Siegerin ihr Rennen.

Nicht vermeiden konnte sie überrundete Fahrerinnen, die wie zuletzt in Herentals beim Sieg von Puck Pieterse (Alpecin – Deceuninck), im Weg fuhren. In der vierten Runde wurde die Baloise-Fahrerin gleich mehrmals aufgehalten. “Ich spürte, dass Fem näher gekommen war. Aber das kam eigentlich nur durch die Nachzügler. Das war schon ärgerlich. Ich konnte nicht mehr meine eigenen Linien fahren. Sie fuhren nicht wirklich zur Seite als ich kam und machten Fehler vor mir“, blickte sie zurück.

Trotzdem blieb sie letztendlich unangefochten an der Spitze, auch dank der mit Baloise-Teamleiter Sven Nys vereinbarten Taktik. “In den Sandpassagen habe ich Akzente gesetzt und in den Zwischenstücken habe ich mich etwas erholt. Das hatte ich vorher so mit Sven abgesprochen. Und es hat gut geklappt“, urteilte die Seeländerin, die nach ihrem Erfolg eine am Morgen getroffene Entscheidung wieder in Zweifel zog: “Eigentlich hatte ich beschlossen, die Niederländische Meisterschaft nicht mitzunehmen, aber jetzt zweifle ich doch. Und ob ich bei der WM bei der Elite oder der U23 starten werde, weiß ich auch noch nicht.“

Die Tageszweite hatte sich beim Aufwärmen das Knie gestoßen, das während des Rennens in Tape gewickelt war. “Ich hatte wirklich Probleme und ich war nicht sicher, ob ich überhaupt starte“, gestand van Empel. “Wir werden abwarten müssen, wie sich das nach dem Rennen entwickelt. Man darf im Wettkampf nicht an die Schmerzen denken, aber ich hatte jedenfalls nie die Beine, um hier heute gewinnen zu können. Ich habe das Maximum rausgeholt“, erzählte sie.

Im Klassement baute Brand ihren Vorsprung aus. Sie gewann 48 Sekunden auf Alvarado, die an Betsema vorbeizog, ihrerseits aber van Empel passieren lassen musste. Die liegt nun 49 Sekunden hinter Brand auf Position zwei. Dritte ist Alvarado vor Betsema. Das sechste von acht Rennen der X2O-Serie findet am 28. Januar in Hamme statt.

So lief das Rennen:

Mit einer sehr guten Passage durch die gefürchtete Herijgersduin  gab van Anrooij gleich in der Auftaktrunde der Konkurrenz das Nachsehen. Hinter ihr fiel das Feld auseinander, Inge van der Heijden (777) und van Empel bildeten die erste Verfolgergruppe, die von Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) und Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) verfolgt und eingeholt wurde. Annemarie Worst, Aniek van Alphen (beide 777), Denise Betsema (Pauwels Sauzen – Bingoal) und Vos fuhren in den nächsten Positionen und erreichten die Verfolgergruppe nicht, die bei der ersten Zielpassage elf Sekunden zurücklag.

Van Empel kristallisierte sich danach als stärkste der Verfolgerinnen heraus, auch sie kam der Führenden aber nicht näher und verlor im nächsten Umlauf drei Sekunden. Neun Sekunden hinter ihr folgte Brand, die ihrerseits drei Sekunden vor Alvarado lag. In der dritten von fünf Runden schien die Lücke zwischen den beiden Frauen vorn kleiner zu werden, doch in der zweiten Passage durch die Herijgersduin kam van Empel aus der Spur, wodurch sie kurz anhalten musste und so doch zwei Sekunden in diesem Umlauf auf van Anrooij verlor.

In der Vorschlussrunde hatte die Führende in mehreren Sandpassagen mit vielen überrundeten Fahrerinnen zu kämpfen, die ihr im Weg fuhren und sie zum Absteigen zwangen. Als die Zweitplatzierte van Empel die Nachzüglerinnen passierte, konnten diese die Situation besser einschätzen. Sie machten nun Platz, wodurch van Empel plötzlich nur noch fünf Sekunden Rückstand hatte. Van Anrooij hatte allerdings noch Reserven, erhöhte das Tempo und hatte ihren Vorsprung beim Erklingen der Glocke wieder auf elf Sekunden ausgebaut.

Im Finale kam keine Spannung mehr auf, zu stark war van Anrooij. Sie kam schließlich 14 Sekunden vor van Empel ins Ziel. Mit 1:09 Minuten Rückstand wurde Brand Dritte vor Alvarado. Vos fuhr eine gute Schlussrunde, überholte noch einige Fahrerinnen und wurde Fünfte.

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