RSNplusStarker Auftritt in Andalusien

Zimmermann fuhr gegen “die besten Bergfahrer der Welt“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Zimmermann fuhr gegen “die besten Bergfahrer der Welt“"
Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) | Foto: Cor Vos

16.02.2023  |  (rsn) – Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Lorenzo Rota hat Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) das zweite Teilstück der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) mitbestimmt. Am Ende aber entpuppten sich die Klassementfahrer um Tagessieger und Spitzenreiter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als zu stark.

So mussten sich Rota und Zimmermann bei der auch Ruta del Sol genannten Rundfahrt nach schweren 156 Kilometern in Alcalá la Real mit den Plätzen sechs und zehn begnügen. Dennoch konnten Zimmermann und seine Kollegen erhobenen Hauptes in den Mannschaftsbus steigen. "Mit unserer Performance bin ich sehr zufrieden. Wir sind als Team ein klasse Rennen gefahren“, befand Zimmermann gegenüber radsport-news.com.

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Der Plan für das zweite Teilstück hatte vorgesehen, dass es Zimmermann oder ein anderer Fahrer der Equipe in die Gruppe des Tages schaffen sollte. Den ersten Postabgang früh im Rennen hatte der belgische Rennstall verpasst. Dafür sorgten seine Fahrer aber durch eine konzertierte Nachführaktion dafür, dass die Ausreißer nach 55 Kilometern wieder gestellt wurden. "Erst haben wir die Fluchtgruppe verpasst. Diesen Fehler haben meine Teamkollegen aber korrigiert und dann haben wir das Beste rausgeholt“, so Zimmermann.

Der Deutsche ging im bis zu elf Prozent steilen Los-Rosales-Anstieg, der nach 90 Kilometern überquert wurde, gemeinsam mit Rota und weiteren Fahrern in die Offensive und konnte einen Maximalvorsprung von zwei Minuten herausfahren. "Der steile Berg hat schon zum Angreifen eingeladen“, erklärte Zimmermann, der 40 Kilometer vor dem Ziel bei zwei Minuten Vorsprung und noch einem schweren Berg auf dem Programm die Chancen auf das Durchkommen auf "50/50" bezifferte.

Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) bei der Teampräsentation | Foto: Cor Vos

Pogacar räumte auf

Letztlich aber war es Pogacar, der dem Fluchtunterfangen einen Strich durch die Rechnung machte. Am Puerto de la Hoya (2. Kat) knapp 30 Kilometer vor dem Ziel konterte der Slowene eine Attacke von Mikel Landa (Bahrain Victorious), zog dann durch und schloss bergauf schnell zur mittlerweile auf vier Fahrer - Zimmermann, Rota, Dylan Teuns (Israel – Premier Tech) und Matej Mohoric (Bahrain Victorious) - geschrumpften Spitze auf. Und da Pogacars Rivalen im Kampf um den Gesamtsieg den UAE-Kapitän nicht kampflos zum nächsten Etappensieg davonfahren lassen wollten, setzten ihm Landa, Santiago Buitrago (Bahrain Victorious), Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) und Enric Mas (Movistar) nach. 20 Kilometer vor dem Ziel konnte das Quartett ebenfalls zur Spitze aufschließen.

"Wenn Bahrain im Anstieg die Füße stillgehalten hätte, dann hätte sich vielleicht auch Tadej zurückgehalten“, vermutete Zimmermann, dass die Tempoverschärfung von Bahrain Victorious letztlich der ausschlaggebende Punkt gewesen sei, weshalb es seine Gruppe nicht vor den Klassementfahrern ins Ziel schaffte. Aber auch Pogacar machte Zimmermann keinen Vorwurf, dass er trotz seiner komfortablen Führung in der Gesamtwertung in die Offensive und weiter auf Etappenjagd ging. "Jedes Team darf seine Taktik selbst wählen. Und die Taktik von UAE war ja auch heute erfolgreich. Sie haben alles richtig gemacht“, meinte Zimmermann, Für ihn sei dadurch aber auch eine schöne Rennsituation entstanden. "Es war auch witzig, in einer kleinen Gruppe gegen die besten Bergfahrer der Welt zu fahren.“

Zimmermann bei der Teampräsentation | Foto: Cor Vos

Der letzte Angriff verpuffte

Kampflos geschlagen geben wollte sich der 25-Jährige im Finale gegen Pogacar und Co. aber nicht. Nachdem kurz zuvor eine Attacke seines Teamkollegens Rota in einer Gegensteigung keinen Erfolg gehabt hatte, versuchte es der Deutsche 2200 Meter vor dem Ziel in einer Abfahrt aus der mittlerweile auf zwölf Fahrer angewachsenen Spitzengruppe mit einem Vorstoß aus dem Hinterhalt. Er konnte kurzfristig noch ein paar Meter zwischen sich und seine Widersacher bringen.

"Ich war schon noch fit in dem Moment, aber ich wusste auch, dass ich gegen diese Konkurrenz an so einem steilen Berg am Ende nichts entgegenzusetzen habe. Und im Prinzip war jede Attacke ohne Tadej oder einen von Bahrain zum Scheitern verurteilt“, wusste Zimmermann, dass seine Erfolgschancen als Solist äußerst gering waren. Viel mehr als der zehnte Rang wäre aber auch ohne den Vorstoß für den Intermarché-Profi nicht drin gewesen. "Hätte ich nicht attackiert, hätte ich eventuell Siebter werden können“, sagte er.

Nachdem sein Angriff 1400 Meter vor dem Ziel neutralisiert worden war, stellte er sich bis zur 1000-Meter-Marke noch mal in den Dienst von Rota und hielt das Tempo in der Gruppe hoch. Als es dann berghoch in Richtung Ziel ging, musste Zimmermann den Strapazen des Tages Tribut zollen und kam mit 33 Sekunden Rückstand auf Pogacar ins Ziel. Letztlich zählte aber auch Zimmermann zu den Gewinnern des Tages.

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