Paris-Nizza: Hushovd verteidigt Gelb

Steegmans souverän, Schumacher abgehängt

10.03.2008  |  (rsn) – Gert Steegmans (Quick Step) hat die wegen heftiger Sturmböen und starker Regenschauer auf 93,5km verkürzte 1. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 27-jährige Belgier entschied auf der ansteigenden Zielgeraden in Nevers den Sprint einer gut 30 Fahrer starken Spitzengruppe souverän vor dem Franzosen Jerome Pineau (Bouygues Telecom) und dem Norweger Thor Hushovd (Credit Agricole) für sich. Hushovd verteidigte sein Gelbes Trikot. Stefan Schumacher (Gerolsteiner), am Vortag noch Dritter des Prologs, verlor 2:37 Minuten und erreichte in der ersten Verfolgergruppe das Ziel. Bester Gerolsteiner-Fahrer war Davide Rebellin auf dem neunten Platz.

Ein Sturm, der am Montag weite Teile Nordfrankreichs hinwegzog, hatte die Veranstalter dazu gezwungen, den Start zu verschieben. Deshalb gingen die 160 Fahrer erst um 14 Uhr 45 in Chapelotte auf die um 91km verkürzte Strecke. Bei heftigem Wind, immer wieder einsetzenden Regen- und Schneeschauern sowie Temperaturen um drei Grad hatten sich der Slowake Peter Velits, der Niederländer Niki Terpstra (beide Milram) und der Österreicher Bernhard Eisel (High Road) nach der einzigen Bergwertung des Tages schon früh vom Feld absetzen können. Weil Hushovds Credit-Agricole-Team nur halbherzig die Verfolgungsarbeit betrieb, konnte das Trio seinen Vorsprung auf über vier Minuten ausbauen.

Eine Tempoverschärfung von Steegmans Quick Step-Team sorgte dafür, dass das große Feld rund 40km vor dem Ziel auf der Windkante in mehrere Gruppen zerfiel. Während Davide Rebellin zusammen mit dem seinem niederländischen Teamkollegen Tom Stamsnijder den Sprung in die erste Verfolgergruppe schaffte, fand sich Stefan Schumacher zusammen mit dem ProTour-Gesamtsieger Cadel Evans (Silence-Lotto) in der zweiten Verfolgergruppe wieder. Der Tourzweite zählte zudem zu den zahlreichen Sturzopfern des Tages.

Nach rund 70km Alleinfahrt war die Flucht von Eisel, Terpstra und Velits etwa 14 km vor dem Ziel schließlich beendet. Die Drei konnten sich zwar in der neu gebildeten, gut 30 Fahrer starken Spitzengruppe halten, aber nur Eisel hatte im Finale noch genug Kraft, um sich einen Platz unter den besten Zehn zu sichern. Auf den letzten, mit neun Prozent ansteigenden rund 800 Metern attackierte zunächst Mickael Cherel (Fdjeux). Der Franzose sollte für seinen belgischen Mannschaftskapitän Philippe Gilbert den Boden vorbereiten, aber die besseren Beine hatte Gilberts Landsmann Gert Steegmans, der mit seinem kraftvollen Antritt rund 300 Meter vor dem Ziel die Konkurrenz überraschte.

Bester deutscher Fahrer war Christian Knees, dessen Milram-Team mit gleich vier Fahrern in der Spitzengruppe vertreten war, auf Platz 13. Knees’ ukrainischer Teamkollege Andrej Grivko verteidigte das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers und belegt vor der 2. Etappe den fünften Platz in der Gesamtwertung, die Hushovd jetzt vor Steegmans und Pineau anführt. Auch Team High Road war mit Eisel, Marcel Sieberg und dem Spanier Vicente Reynes zahlreich an der Spitze vertreten. Mehr als Eisels achter Platz sprang für das T-Mobile-Nachfolgeteam am Ende aber nicht heraus.

später mehr

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.04.2008Paris-Roubaix soll zurück in den UCI-Kalender

(rsn) – Während der Weltverband UCI und der Tourveranstalter ASO nach wie vor übereinander statt miteinander reden, versucht jetzt der französische Radsportvervand FFC die kritische Lage zu deesk

18.03.2008UCI will Ende März mit Paris-Nizza-Startern sprechen

Berlin (dpa) - Der Rad-Weltverband UCI hat die Teilnehmer der Fernfahrt Paris-Nizza für den 25. März zu einem Gespräch gebeten und will danach über Konsequenzen entscheiden. Wie die UCI mitteilte,

17.03.2008Teams wollen mit ASO Startverträge aushandeln

(rsn/dpa) – Der Weltverband UCI gerät im Konflikt mit dem Tourveranstalter ASO immer mehr in die Defensive. Nachdem die UCI in der vergangenen Woche vorläufig alle Kontakte zum Verband der Profite

16.03.2008"Ein paar Siege fehlen mir noch"

(rsn) - Mit seinen 36 Jahren ist Davide Rebellin einer der ältesten Sieger von Paris-Nizza, doch der italienische Gerolsteiner-Routinier hat noch viel vor - nicht nur in diesem Frühjahr.Was motiv

16.03.2008Fairer Rebellin wartete, als Nocentini stürzte

(rsn) - Davide Rebellin gewann bei der 66.Auflage von Paris-Nizza mit drei Sekunden Vorsprung vor seinem italienischen Landsmann Rinaldo Nocentini. Dies ist das knappste Ergebnis in der Geschichte de

16.03.2008Rebellin siegt mit Rekord-(Mini)Vorsprung

Nizza (dpa/rsn) - Im stolzen Rennfahrer-Alter von 36 Jahren hat Davide Rebellin zum ersten Mal die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der italienische Kapitän von Team Gerolsteiner setzte sich in der 66

16.03.2008Holczer: Ein gutes Zeichen für die Frühjahrsklassiker

(rsn) - Paris-Nizza-Sieger Davide Rebellin (Gerolsteiner) hofft nach seinem Triumph jetzt auf einen Klassikersieg, sein Teamchef Hans-Michal Holczer lobt die Leistung des ganzen Teams und Milrams Spor

16.03.2008Französische Revolution gegen McQuaid?

(rsn/dpa) - Jean Pitallier, der Präsident des Französischen Radsportverbandes FFC hat UCI-Präsident Pat McQuaid und dessen Stellvertreter Ray Godkin und Hein Verbruggen zum Rücktritt aufgefordert

15.03.2008Rebellin hängt Gesink ab und holt sich Gelb

(rsn) - Am vorletzten Tag der Fernfahrt Paris-Nizza hat der Italiener Davide Rebellin die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Auf dem 206 Kilometer langen, mit sieben Bergwertungen gespickten

15.03.2008Wegmann: Jetzt wollen wir das Ding auch durchziehen

(rsn) – Für Sylvain Chavanel (Cofidis) ist der Sieg auf der heutigen Etappe die Krönung eines überragenden Auftritts bei Paris-Nizza und Davide Rebellin (Gerolsteiner) weiß, dass das Rennen noc

14.03.2008UCI bricht alle Kontakte zum Verband der Profiteams ab

(rsn) – Im Konflikt um die Teilnahme der ProTour-Mannschaften an Paris-Nizza hat die UCI nochmals die Schrauben angezogen. Nach einer Meldung der französischen Sportzeituung L’Equipe ließ UCI-Pr

14.03.2008Barredo hat den richtigen Riecher

(rsn) – Die 5. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza stand ganz im Zeichen der Ausreißer. Nach welligen 172 Kilometern von Althen-des-Paluds bewies Carlos Barredo (Quick Step) Gespür für die entschei

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d'Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Dan

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)