Sky-Profi Nieve hilft auf 17. Tour-Etappe aus

Spanische Allianz rettet Valverdes zweiten Platz

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Spanische Allianz rettet Valverdes zweiten Platz "
Alejandro Valverde (Movistar) | Foto: Cor Vos

23.07.2014  |  (rsn) - Auch die 17. Etappe sorgte im Gesamtwertung der Tour de France für allerhand Wirbel. Zwar haben die ersten Sechs, Vincenzo Nibali (Astana), Alejandro Valverde (Movistar), Thibaut Pinot (FDJ.fr), Jean-Christophe Péraud (Ag2r), Romain Bardet (Ag2r) und Tejay van Garderen (BMC), ihre Position im Klassement gehalten. Doch es fehlte nicht viel, und statt nur eines Franzosen könnten sich derer zwei hinter dem souverän führenden Nibali auf dem Podest sonnen.

Nur dank des starken Auftritts seines Helfers Jesús Herrada und der gnädigen Mithilfe von Mikel Nieve aus dem Team Sky konnte sich der zwischendurch weit abgehängte Valverde wieder zurückkämpfen und im Zielsprint sogar noch ein paar Sekunden auf Pinot und Bardet gut machen.

Im Schlussanstieg zum Pla d'Adet, gut sieben Kilometer vor dem Ziel, musste Valverde nach Tempoverschärfungen von Pinot und Nibali reißen lassen, während der Rest der Favoriten zunächst mitgehen konnte. „Ich hatte einen sehr schlechten Moment, konnte mein Tempo nur halten", so der Spanier nach dem Rennen.

Zum Glück für Valverde hatte Movistar im Rennverlauf zwei Leute in der Spitzengruppe platzieren können. Während Giovanni Visconti weiter das zu diesem Zeitpunkt noch gut mögliche Ziel Etappensieg verfolgte, ließ sich Herrada zurückfallen, um seinem Kapitän zu helfen. Bis der Spanische Meister von 2013  jedoch zur Stelle war, schmiedete Valverde eine Allianz mit Landsmann Nieve, der für einige hundert Meter die Trikotfarben als weniger wichtig erachtete und sich vor den 34-jährigen Movistar-Profi spannte, bis dessen Teamkollege diese Aufgabe übernahm.

Bis zu einer Minute soll Valverde zwischenzeitlich Rückstand auf die gefährlichen Franzosen gehabt haben, doch mit vereinten spanischen Kräften schmolz der Rückstand am Ende und entwickelte sich gegenüber Bardet und Pinot sogar in ein Plus von fünf Sekunden. „Meine Teamkollegen waren heute wirklich phenomenal", dankte der Kapitän seinen Helfern, und ergänzte: „Wir sind durch den Tag am Ende sogar besser gekommen, als das zu erwarten war, nachdem ich abreißen lassen musste."

Seinen Zielsprint erklärte Valverde so: „Ich bin die ganze Zeit ruhig geblieben und versuchte, mein Tempo zu halten, doch als ich die 300-Meter-markierung sah, hab ich nochmal alles gegeben bis ins Ziel." Mit großem Erfolg.

So wurde aus dem schwersten Moment der bisherigen Tour für das Movistar-Team doch noch ein Happy End, denn Valverde konnte seinen Vorsprung auf den Drittplatzierten Pinot sogar auf 34 Sekunden ausbauen, wenngleich Peraud einen Rang dahinter weiter aufschließen konnte. Zudem sicherte sich Visconti am Ende noch den zweiten Platz in der Tageswertung.

Einen kurzen Blick auf die nächsten Tage warf Valverde dann auch noch: „Die Etappe morgen wird nochmal sehr fordend, aber für mich wird es nicht anders sein als heute", so der dreimalige Etappensieger aus Murcia, der bisher einen sechsten Platz in der Gesamtwertung aus dem Jahr 2007 als bestes Resultat zu Buche stehen hat.

Für den Kampf um den zweiten Platz auf dem Podium fürchtet er am ehesten Peraud: „Er scheint mir der gefährlichste Rivale zu sein, besonders wegen seiner Zeitfahrqualitäten." Allerdings seien auch die anderen Verfolger noch nicht abzuschreiben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.12.20143,5 Millionen Zuschauer beim Grand Départ der Tour in England

(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A

12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015

(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v

25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen

(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren

02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de France

Berlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj

06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"

(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den

04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“

(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i

02.08.2014Gesehen und getroffen!

(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ

29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte

(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus

28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören

28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw

28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer Sportheld

Paris (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue

28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?

(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d'Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Dan

13.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)