Cross-Weltcup: Walsleben wird Achter

Van Aert ist in Koksijde eine Klasse für sich

Von Felix Mattis

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Wout Van Aert (Vastgoedservice-Golden Palace) hat den Cross-Weltcup in Koksijde gewonnen. | Foto: Cor Vos

22.11.2014  |  (rsn) - Wout Van Aert (Vastgoedservice – Golden Palace) avanciert mehr und mehr vom großen Hoffnungsträger der belgischen Cross-Zukunft zum Überflieger der Querfeldein-Gegenwart. Der 20-jährige U23-Welt- und Europameister hat in Koksijde seinen bislang größten Erfolg im Elitebereich eingefahren und dort mit 42 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Kevin Pauwels (Sunweb – Napoleon Games) souverän das zweite Weltcup-Rennen der Saison gewonnen. 

„Dieses Rennen hier ist sehr speziell für meinen Teamchef Niels Albert, weil er hier das Regenbogentrikot gewonnen hat“, erklärte Van Aert im Sieger-Interview. „Er hat mir vor dem Rennen gesagt, ich soll etwas probieren – und dieser Sieg ist für ihn.“

Für Van Aert war es nach dem zur Bpost bank trofee zählenden Koppenbergcross bereits der zweite Elite-Sieg der Saison – neben Erfolgen bei den Superprestige-Rennen in Gieten und Gavere sowie den Europameisterschaften in Lorsch, jeweils in der U23-Kategorie. „Koppenberg und Koksijde sind zwei Rennen, die jeder gerne in seinen Palmares stehen hätte – und ich habe sie jetzt schon in meinem ersten Jahr als Profi gewonnen“, freute sich der Youngster über seinen bereits zweiten großen Coup im noch jungen Cross-Winter.

Pauwels übernahm mit Rang zwei die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung, wo er nach zwei zweiten Plätzen nun 140 Punkte auf seinem Konto hat. Zweiter ist dort Tom Meeusen (Telenet-Fidea) mit 115 Punkten vor dem punktgleichen Klaas Vantornout (Sunweb-Napoleon Games). Der Niederländer Corné Van Kessel (Telenet-Fidea) ist mit 113 Zählern auf Rang vier bester Nicht-Belgier. Der Deutsche Meister Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) liegt mit 94 Punkten zwei Zähler hinter Belgiens Jens Adams (Vastgoedservice-Golden Palace) auf Rang sechs. 

Rang drei in Koksijde ging mit 53 Sekunden Rückstand an den Niederländer Mathieu Van der Poel (BKCP-Powerplus), der noch ein Jahr jünger ist als Van Aert und gemeinsam mit dem späteren Sieger bereits auf der zweiten von neun Runden attackiert hatte. Vierter wurde Meeusen (+ 56 Sekunden) vor seinen belgischen Landsmännern Vantornout (+ 57) und Adams (+ 59) sowie dem Niederländer Van Kessel (+ 1:06 Minute). Walsleben kam als bester Deutscher 1:08 Minute nach Van Aert als Achter ins Ziel. 

Das Duo Van Aert und Van der Poel setzte sich während der Runden zwei und drei kontinuierlich von den Verfolgern um den Mehrfach-Weltmeister Sven Nys (Crelan-Euphony) und den Deutschen Meister Walsleben ab, doch schon im vierten Umlauf des sandigen Kurses in den Dünen von Koksijde konnte Van der Poel dem überlegenen Van Aert nicht mehr folgen. 

Der ging als Solist mit neun Sekunden Vorsprung auf Van der Poel und gut eine halbe Minute vor der weiteren Konkurrenz in die zweite Rennhälfte und zeigte bis zum Schluss keine Schwächen.

„Ich hätte vor dem Rennen nicht gedacht, dass es möglich sein würde, so früh schon Vollgas zu geben und durchzukommen“, erklärte Van Aert später. „Aber ich habe es geschafft, das halbe Rennen alleine zu fahren – und die letzte Runde an der Spitze war vor diesem Publikum einfach wundervoll.“

Beim ersten Weltcup in Valkenburg war Van Aert im U23-Rennen hinter Michael Vanthourenhout (Sunweb – Napoleon Games) Zweiter geworden. Weil es in Koksijde aber kein Nachwuchsrennen gab, entschied er sich dort zum Start bei der Elite und räumte sofort den Sieg ab. Ein ähnliches Szenario ist nun auch in der kommenden Woche in Milton Keynes vorstellbar. Beim ersten Weltcuprennen in England gibt es ebenfalls keinen U23-Wettbewerb. 

Dort aber wird auch der letztjährige Weltcup-Gesamtsieger Lars Van der Haar (Giant-Shimano) voraussichtlich wieder mit von der Partie sein, der auch diese Saison mit einem Sieg in Valkenburg eröffnet hatte. In Koksijde musste der 23-Jährige wegen Fiebers auf einen Start verzichten. 

Walsleben hatte das Rennen in Koksijde mit einer schnellen ersten Runde aggressiv eröffnet und das Feld schnell auf 15 Mann zerkleinert, konnte sich aber nicht absetzen. In den folgenden Runden musste er für seine frühen Anstrengungen offenbar etwas bezahlen und fiel leicht zurück, um dann am Ende noch einmal aufzudrehen und im letzten Umlauf vom zehnten Platz aus zunächst eine Lücke zur fünf Sekunden vor ihm fahrenden Sechsergruppe zuzufahren, und dann noch zwei seiner dortigen Kontrahenten zu überholen und abzuschütteln. 

Sascha Weber (Veranclassic-Doltcini) wurde vor dem Franzosen Francis Mourey (FDJ) 26., Marcel Meisen (Corendon-Kwadro) kam auf dem 32. Platz ins Ziel. Felix Drumm und Ole Quast wurden überrundet. 

Enttäuschend verlief das Heimrennen für Belgiens Cross-Superstar Sven Nys. Der Landesmeister stürzte ein Mal im Sand und musste anschließend sein Rad wechseln, fuhr trotzdem aber lange in der ersten großen Verfolgergruppe, in der er auch immer wieder das Tempo bestimmte. Während der vorletzten Runde aber schien ihm die Kraft auszugehen und er ließ die Konkurrenz ziehen, um am Ende mit 2:09 Minuten Rückstand Fünfzehnter zu werden.

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