Astana-Teamchef fürchtet die Lizenzauflagen nicht

Winokurow: „Wir haben nichts zu verbergen“

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Astana-Teamchef Alexander Winokurow | Foto: Cor Vos

13.12.2014  |  (rsn) – Alexander Winokurow hat in einem Interview mit sport.zakon.kz, einer kasachischen Sport-Website, noch einmal unterstrichen, dass sein Team durch das geplante Anti-Doping-Audit der Universität von Lausanne nichts zu befürchten hat. „Wir sind offen zur UCI, wir haben nichts zu verbergen, wir sind transparent“, so der Olympiasieger von 2012 laut cyclingnews.com, für die das Interview von Astana übersetzt wurde. 

Gleichzeitig sagte der Kasache demnach, alles sei falsch, was über ihn und sein Team im Zusammenhang mit dem gesperrten Dopingarzt Michele Ferrari geschrieben worden ist. „Ich habe gesagt, dass ich mit ihm 2007 gearbeitet habe, aber nicht mehr danach“, so Winokurow. „Es ist alles eine große Lüge. Da sind ganz klar Leute, die nicht wollen, dass Astana eine Lizenz hat, aber wir sind dankbar, dass die Lizenzkommission sich unseren Fall genauer angeschaut hat.“ 

Rechtliche Schritte gegen die italienischen Medien, die diese angeblichen Lügen in die Welt gesetzt haben, will Winokurow gleichwohl nicht einleiten. „Das war nie unser Ziel. Natürlich ist es unerfreulich und wir können mit unseren Anwälten sprechen, um zu sehen, wie unsere Optionen aussehen. Aber normalerweise haben wir immer durch hartes Rennfahren auf der Straße geantwortet.“ 

Dem Rennstall um Tour-Sieger Vincenzo Nibali gestand die UCI am Mittwochabend die Erstliga-Lizenz zu, obwohl in der abgelaufenen Saison die Iglinskiy-Brüder sowie der Stagiaire Ilya Davidenok positiv getestet worden waren und auch zwei weitere Fahrer des Continental-Teams der Kasachen als Doper überführt wurden.

Der verantwortliche Team-Manager der Continental-Mannschaft, Dmitri Sedoun, wurde entlassen. Zu den Iglinskiy-Fällen im Erstliga-Team, die in Winokurows Verantwortungsgebiet fallen, behauptete man seitdem aber, es handele sich um eine Art Familien-Problem: „Das war eine einmalige Familien-Angelegenheit“, behauptete Winokurow auch jetzt wieder. 

Bereits im März, bevor es zu den zahlreichen Dopingfällen kam, war der Radsport durch den Tod von Yerlan Pernebekov erschüttert worden. Der Fahrer des Astana-Continental-Teams erlag während eines Trainingslagers in Ecuador den Folgen eines Schlaganfalls – im Alter von 18 Jahren. 

Zu den Auflagen der Lizenzvergabe gehört, abgesehen davon, dass ein weiterer positiver Test den sofortigen Lizenzentzug zur Folge haben soll, dass das Sportinstitut der Universität in Lausanne im Januar ein Audit beim Astana-Team durchführt. Das sei bereits am 6. November besprochen worden, als Winokurow sich bei der UCI in Aigle zu den Dopingfällen erklären musste. „Es wird sowohl um unsere Management-Struktur als auch die Athletenseite gehen“, so Winokurow nun im Sport-Zakon-Interview. „Wahrscheinlich werden sie unsere Athleten, Direktoren und Ärzte befragen.“ 

Winokurow nimmt es gelassen. „Ich denke, dass das Audit, das am 1. Januar beginnt, sehr hilfreich für uns sein wird. Sie werden wahrscheinlich mit uns nach Calpe zu unserem Trainingslager vom 12. bis 24. Januar fahren. Wir werden mit ihnen diskutieren und zusammenarbeiten, und wenn sie etwas vorschlagen, werden wir es sofort vor Ort versuchen, umzusetzen.“ 

Die Anspannung der letzten Tage habe auf das Team einen positiven Effekt gehabt, erklärt der im Jahr 2007 des Fremdblutdopings überführte 41-Jährige. „Die ganze Sache wird uns über die Saison hinweg motivieren.“ Den Abgang seiner Stars fürchtet Winokurow trotz der wackeligen Situation des Teams, das laut UCI-Präsident Brian Cookson auf Bewährung ist, nicht. Man sei im Gegenteil sogar gerade in Verhandlungen mit Fabio Aru, um den Vertrag des Giro-Dritten um drei Jahre zu verlängern.

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