17. Tour Down Under: Dennis Gesamtsieger

Kittel aufgehalten, Wippert von Haussler nicht zu stoppen

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Wouter Wippert (Drapac) gewinnt die Schlussetappe der Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

25.01.2015  |  (rsn) - Zu gerne hätte Marcel Kittel (Giant-Alpecin) die Tour Down Under so beendet, wie er sie begonnen hatte. Doch nach seinem Sieg im Auftaktkriterium am vergangenen Sonntag lief es eine Woche später beim 26-Jährigen alles andere als nach Wunsch.

Beim 90 Kilometer langen Rundstreckenrennen durch Adelaide war der achtfache Tour-Etappensieger in der vorletzten Runde durch einen Sturz aufgehalten worden und büßte dadurch alle Siegchancen ein. „Ich war hinter den gestürzten Fahrern und verlor dadurch den Anschluss nach vorne. Da gibt es nicht viel zu erklären“, meinte Kittel, der somit weiter auf seinen ersten UCI-Sieg im Rahmen der Tour Down Under warten muss.

Von einer Enttäuschung wollte der Deutsche aber nicht sprechen. „Es war eine gute Woche für uns mit dem Sieg im Kriterium und dem vierten Gesamtrang von Tom Dumoulin“, so Kittel, dem sein Sportlicher Leiter Addy Engels beipflichtete. „Die Gesamtwertung war unser Hauptziel, das hat sehr gut geklappt, dazu hat Marcel eine seiner zwei Möglichkeiten genutzt. Aus meiner Sicht ist das ein super Start“, erklärte der Niederländer.

Die Abwesenheit von Kittel nutzte Engels` Landsmann Wouter Wippert (Drapac), um den angekündigten Etappensieg unter Dach und Fach zu bringen, nachdem er im Kriterium und auf der 4. Etappe jeweils Dritter geworden war. „Es war ein schwerer Sprint, da es leicht berghoch ging und wir Gegenwind hatten. So musste ich lange warten, und ich startete meinen Sprint erst 200 Meter vor dem Ziel“, so der 24-Jährige gegenüber cyclingnews.com.

Den Wert seines größten Karriereerfolges wollte Wippert sich auch nicht durch das Fehlen von Kittel reduzieren lassen. „Ich fuhr ohne Radio, wusste nicht, dass er nicht mehr vorne dabei war. Es zählt aber nicht, wer am Ende da ist und wer nicht, man muss einfach der Schnellste sein“, so der Drapac-Sprinter, der den Australischen Meister Heinrich Haussler (IAM) und den Belgier Boris Vallée (Lotto Soudal) hinter sich ließ.

„Wir wollten diese Etappe wirklich gewinnen“, betonte Hausslers deutscher Teamkollege Roger Kluge, der seinem Kapitän den Sprint lanciert hatte. „In der letzten Runde stimmte die Vorbereitung. Diesmal hat Heino wirklich nicht viel zum Sieg gefehlt. Aber wir werden in zwei Wochen in Qatar noch stärker sein.“

Die ganze Woche über in Topform präsentierte sich der Australier Rohan Dennis (BMC), der sich am Schlusstag seinen Vorsprung von zwei Sekunden auf seinen Landsmann Richie Porte (Sky) nicht mehr nehmen ließ und somit die Nachfolger des diesmal verletzte fehlenden Simon Gerrans (Orica GreenEdge) antritt.

„Die letzte Etappe war alles andere als entspannend. Es ist aber ein unglaubliches Gefühl, dieses Rennen zu gewinnen“, freute sich Dennis, dessen Teamkollege Cadel Evans als Dritter bei seiner letzten Rundfahrt als Profi zum einen den Erfolg von BMC, aber auch den der Australier komplettierte. „Dass Cadel an meiner Seite war, hat mir viel Druck genommen“; meinte der 24-Jährige.

Auch wenn Dennis' Sieg nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet, so war auch der Sturz auf den letzten zehn Kilometern, durch den Kittel aufgehalten wurde, noch einmal eine Schrecksekunde für den Träger des ockerfarbenen Trikots. „Ich habe immer geschaut, in der Nähe von Richie Porte zu bleiben, gerade als sich das Feld nach dem Sturz geteilt hat. Es ging mir nur darum, darauf zu achten, dass es keine Zeitabstände zwischen uns geben würde“, stellte der BMC-Profi klar.

Dass BMC dem altgedienten Kapitän Evans kein perfektes Abschiedsgeschenk liefern konnte, war für das Team leicht zu verschmerzen. „Wir sind hierher gekommen, um für Cadel zu fahren. Er hat es versucht und wurde Dritter, Rohan Dennis war einfach stärker“, so General Manager Jim Ochowicz, der anfügte. „Für Rohan ist das der Beginn einer großen Karriere.“

Der 37-jährige Evans selbst nahm es ebenfalls sportlich, dass ihm zum Karriereabschluss ein weiterer großer Sieg verwehrt geblieben ist. „Ich bin hier Dritter geworden, werde wohl als Nummer drei der Weltrangliste abtreten. Sich so vom Radsport zu verabschieden ist mehr als ich erwarten durfte“; so der Toursieger von 2011.

 

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