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24.02.2016 | Mit großen Hoffnungen starten die Teams in die neue Saison. In einer Serie stellt radsport-news.com alle 18 Mannschaften der WorldTour, die Zweitligisten Bora-Argon 18 und Stölting Service Group aus Deutschland sowie das Team Roth aus der Schweiz vor.
Heute: Bora-Argon 18
Im siebten Jahr seines Bestehens hofft der deutsche Zweitdivisionär wieder auf eine Wildcard zur Tour de France – es wäre die dritte in Folge. Aber Manager Ralph Denk hat auch schon die Saison 2017 im Blick, für die er auf eine WorldTour-Lizenz hofft. Sportliche Hoffnungsträger sind mehr denn je die deutschen Profis, die mittlerweile knapp die Hälfte des 21-köpfigen Aufgebots bilden.
Land: Deutschland
Hauptsponsor: Bora, Argon 18
Branche: Küchentechnik (Deutschland), Fahrrad (Kanada)
Teamchef: Ralph Denk
Radausrüster: Argon 18
Kategorie: Professional Continental
Fahrer im Aufgebot: 21
Rückblick 2015: Nach dem Sponsorenwechsel von NetApp/Endura zu Bora/Argon18 und dem Weggang von Kapitän Leopold König (zu Sky) holte Manager Ralph Denk gleich acht neue Fahrer ins Team und verstärkte vor allem die „deutsche Komponente“. Der Umbruch gelang, wie sieben, teils hochwertige Saisonsiege bewiesen. Zum Vergleich: 2014 waren es nur fünf gewesen. Doch ausgerechnet bei der Tour de France, bei der König 2014 sensationeller Siebter geworden war, lief nicht viel zusammen. Vor allem der neue Kapitän Dominik Nerz war vom Pech verfolgt und musste mit heftigen Magenproblemen das Rennen auf der 11. Etappe aufgeben.
Ausblick 2016: Der Blick ist sogar schon auf das Jahr 2017 gerichtet – dann nämlich will Bora-Argon 18 in der WorldTour mitmischen. Nach sechs Jahren in der zweiten Division hätte Denk eines seiner großen Ziele erreicht. In dieser Saison will sich Bora-Argon 18 in sportlicher Hinsicht weiter an die Erstklassigkeit herantasten. Der Ire Sam Bennett, 2015 mit fünf Siegen erfolgreichster Bora-Profi, soll seine letztjährige Bilanz übertreffen und auch mit Hilfe eines weiter verstärkten Sprintzugs idealerweise ür den ersten Etappensieg des Teams bei einer Tour de France sorgen. Die Chancen auf eine dritte Tour-Teilnahme in Folge stehen gut, zudem hat sich das Team auch auf eine Vuelta-Wildcard beworben. Teilnehmen wird Bora-Argon 18 zudem an mindestens vier der fünf Radsport-Monumente – und auch bei Il Lombardia, das der Italiener Cesare Benedetti 2015 auf Rang 14 beendet hatte, könnte der Rennstall aus Raubling dabei sein.
Das Rennprogramm ist also bereits das eines Erstdivisionärs würdig – und nun sollen auch entsprechende Erfolge her. Neben Sprinter Bennett kommen dafür einige weitere Namen in Frage. Dominik Nerz etwa will nach seinem enttäuschenden, von Verletzungen und Erkrankungen gezeichneten ersten Bora-Jahr beweisen, dass er der aktuell beste deutsche Rundfahrer ist. Jan Barta kann in kleineren Rundfahrten und in Zeitfahren vorne mitmischen. Der Deutsche Meister Emanuel Buchmann will ebenso wie der Österreicher Patrick Konrad seine Leistungen aus seinem ersten Profijahr bestätigen. Darüber hinaus ist das Team ausgeglichen besetzt und kann auf fast jedem Terrain Erfolge einfahren. Eine Spezialität ist das Mannschaftszeitfahren, wie der kollektive Sieg zum Auftakt des letztjährigen Giro del Trentino bewies.
Wichtigste Neuzugänge: Manager Denk verstärkte sein Team ganz gezielt, baut darüber hinaus aber auf die Formation, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat. Der Berliner Rüdiger Selig, Neuzugang von Katusha, soll im Sprintzug eine wichtige Rolle übernehmen und wird darüber hinaus vor allem in den Frühjahrsklassikern gebraucht. Über viel Talent verfügen Silvio Herklotz, wie Selig aus Berlin stammend, sowie die beiden Österreicher Lukas Pöstlberger und Gregor Mühlberger. Der 21-jährige Herklotz ist ein talentierter Kletterer und soll perspektivisch für die großen Rundfahrten und die schweren Klassiker aufgebaut werden. Der 21-jährige Mühlberger und der drei Jahre ältere Pöstlberger verschaffen dem Team zusätzliche Optionen in den kleineren Rundfahrten und den schweren Eintagesrennen.
Wichtigste Abgänge: Keiner der drei Abgänge dürften Bora-Argon 18 wirklich schwächen. Beim Österreicher Daniel Schorn lief 2015 nicht mehr viel zusammen, der Italiener Cristiano Salerno blieb in seiner einzigen Bora-Saison blass und erklärte Ende des Jahres seinen Rücktritt. Lediglich Björn Thurau (zu Wanty-Groupe Gobert) könnte sportlich gesehen eine kleine Lücke hinterlassen. Doch der 27-jährige Hesse passte trotz durchaus überzeugender Auftritte nicht so richtig ins Team, weshalb sich beide Seiten entschlossen, den Vertrag des erst zur Saison 2015 verpflichteten Thurau vorzeitig aufzulösen.
Aufgepasst auf… … Phil Bauhaus. Defekte, Verletzungen, Erkrankungen. Mit seiner ersten Saison als Profi konnte der 21-jährige Bocholter nicht zufrieden sein. Nachdem er die schwere Virusinfektion, die er sich im vergangenen August zugezogen hatte, auskuriert hat, will Bauhaus 2016 durchstarten und seinen ersten Profisieg einfahren. Mit Platz sieben auf der 4. Etappe der Algarve-Rundfahrt hat der Sprinter vergangene Woche bereits angedeutet, dass ihm der in diesem Jahr zuzutrauen ist.
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