Katusha-Sportdirektor zieht Bilanz

Schmidt: "Im Frühjahr fehlte uns ein ganz großer Sieg"

Von Christoph Adamietz aus Frankfurt

Foto zu dem Text "Schmidt:
Torsten Schmidt (Katusha) | Foto: radsport-news.com

02.05.2016  |  (rsn) – Mit elf Siegen – den vorerst letzten fuhr Alexander Kristoff am Sonntag bei Eschborn-Frankfurt ein – zählt Katusha zu den erfolgreichsten Mannschaften der Saison. Dennoch blieb man hinter den Vorjahresergebnissen zurück. Damals hatte das russische Team zum gleichen Zeitpunkt bereits 18 Siege auf dem Konto, darunter Kristoffs Triumph bei der Flandern-Rundfahrt, Luca Paolinis Erfolg bei Gent-Wevelgem sowie Joaquim Rodriguez` Gesamtsieg bei der Baskenland-Rundfahrt.

"Trotzdem können wir bisher auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Die Rennen sind jedes Jahr hart umkämpft, da braucht man auch etwas Glück. Das hatten wir im Vorjahr. Und wenn es einmal läuft, dann läuft es so richtig. Und man ist ja natürlich verwöhnt von der Vergangenheit, wenn man immer ein Monument gewonnen hat. Was fehlt ist lediglich ein ganz großer Sieg“, erklärte der Sportliche Leiter Torsten Schmidt radsport-news.com.

Als Spiegelbild dient Kapitän Kristoff, der bereits wieder bei sieben Siegen steht, allerdings noch auf einen WorldTour-Erfolg wartet. “Alex ist schon erkrankt zu Harelbeke angereist, während des Rennens ist die Krankheit so richtig durchgekommen, danach lag er mit Fieber zwei Tage im Bett und konnte Gent-Wevelgem nicht fahren. Da hatte ich schon die Befürchtung, dass es für ihn zur Flandern-Rundfahrt nicht reichen könnte“, blickte Schmidt zurück. Beim flämischen Frühjahrsklassiker wurde Kristoff dennoch Vierter.

Noch auf den ersten Saisonsieg warten muss Ardennen-Kapitän Joaquim Rodriguez, der 2015 zum gleichen Zeitpunkt bereits drei Siege eingefahren und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Rang drei belegte hatte. “Beim Amstel Gold Race hatten unsere Jungs den entscheidenden Moment verpasst, beim Flèche Wallonne war Rodriguez bis 300 Meter vor dem Ziel noch vorne dabei. Er hatte dann aber ganz schlechte Beine und sich auch am Tag danach noch schlecht gefühlt. Bei Lüttich haben die Jungs gut gekämpft und wir hatten immerhin zwei Mann unter den ersten Zehn“, bilanzierte der Sportliche Leiter, der sich bisher über zwei Siege bei WorldTour-Rennen freuen konnte.

Für die sorgten die Russen Alexei Tsatevich - bei der Katalonien-Rundfahrt - und Ilnur Zakarin bei Paris-Nizza. Beide gewannen je eine Etappe. Bei der Tour de Romandie wurde Zakarin zudem ein weiterer Sieg wegen unerlaubter Fahrweise im Sprint nachträglich aberkannt.

Die nächsten Erfolge soll der Russe nun beim Giro d`Italia einfahren. “Mit Ilnur haben wir natürlich einen Mann für die Gesamtwertung dabei. Er hat seine gute Form bei der Tour de Romandie unter Beweis gestellt. Er hat in diesem Jahr mehrmals gezeigt, dass er zu den Besten gehört, wenn es berghoch geht. Es ist allerdings das erste Mal, dass er bei einer Grand Tour auf die Gesamtwertung fährt. Das ist für ihn eine Herausforderung, aber ich denke, er hat das Potenzial dazu“, urteilte Schmidt.

Eine der positiven Überraschungen bei Katusha war Neo-Profi Nils Politt, der bei den Klassikern wichtige Helferdienste leistete und selbst mit Rang fünf bei Le Samyn sowie dem dritten Gesamtrang bei den Drei Tagen von Westflandern auf sich aufmerksam machen konnte.

“Nils ist superstark gefahren, er hat sich ungemein professionell auf die Saison vorbereitet. Wir hatten schon im letzten Herbst, als er bei uns als Stagiaire aktiv war, ein sehr gutes Gefühl. Wir sind sehr glücklich, einen neuen jungen Fahrer im Team zu haben, der direkt Ergebnisse einfahren kann. Ich hoffe natürlich, dass es bei ihm so weitergeht, allerdings muss man ihm auch seine Zeit lassen", lobte Schmidt den deutschen U23-Meister.

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