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Hondo: Traue mir noch fünf, sechs Jahre zu | radsport-news.com

Interview

Hondo: Traue mir noch fünf, sechs Jahre zu

17.09.2007  |  (Ra) - Mitte vergangener Woche traf sich Danilo Hondo mit UCI-Chef Pat McQuaid und Vertretern der Schweizer Verbände, um die Bedingungen für ein Comeback zu klären. Im Interview mit Radsport aktiv zeigte sich Hondo zuversichtlich, nach Ablauf seiner Dopingsperre ein neues Team zu finden und seine Karriere fortsetzen zu können. „Fünf, sechs gute Jahre traue ich mir noch zu“, so der 33-jährige Wahl-Schweizer.

Sie haben sich zu einem Gespräch mit UCI-Chef Pat McQuaid getroffen. Wie kam es dazu?

Hondo: Ja das stimmt, ich hatte im Vorfeld dieses Treffens ein Gespräch mit Herrn Welten geführt, einem Vertreter des Schweizer Radsportverbandes. Es ging dabei um meinen Fall und meine Situation. Herr Welten hat dann ein Treffen in Aigle organisiert, da er und auch viele andere Mitglieder des Schweizer Verbandes der Überzeugung waren, es müsse einmal in einer solchen Runde der Sachverhalt besprochen werden. Ich habe mich an den Schweizer Verband gewandt, da dieser aufgrund meines Wohnsitzes auch für die Erteilung meiner Lizenz zuständig ist. Herr McQaid musste kurzfristig aus terminlichen Gründen das Treffen eher verlassen. Wir haben aber dann mit Vertretern des Weltverbandes UCI und wie schon erwähnt Vertretern von Swiss Cycling und Swiss Olympic ein gut zweistündiges Gespräch geführt.

Worum ging es in dem Gespräch?

Hondo: Grundsätzlich haben wir über meinen Fall gesprochen, natürlich aber auch über das Thema Doping im Allgemeinen. Ich habe den Herren meine Meinung als Sportler mitgeteilt: Welche Maßnahmen ich für richtig und wichtig halte, was eventuell noch getan werden könnte oder müsste. Alle Beteiligten sind sich einig gewesen, dass es wichtig ist, hundert Prozent klar gegen Doping zu agieren, auch wenn es in einigen Fällen nicht unbedingt einfach ist, den Sachverhalt zu klären. Natürlich haben wir auch über meine Rückkehr in den Radsport gesprochen, über meine derzeitige Situation und die Möglichkeiten, die es für mich gibt.

Und welche Möglichkeiten gibt es?

Hondo: Die UCI hat mir zugesagt, mir ein schriftliches Statement zu meinem Wiedereinstieg zukommen zu lassen, nach dem sich dann auch alles weitere richten wird.

Haben Sie Hoffnungen, irgendwann noch für ein ProTour-Team starten zu können?

Hondo: Die Hoffnung darf man nie aufgeben. Womöglich stellt sich die Frage in absehbarer Zeit nicht mehr. Es gibt viele verschiedene Auffassungen über die Pro Tour in ihrer jetzigen Form, warten wir mal ab, was die großen Veranstalter von der Tour de France, dem Giro Italia und der Vuelta á Espana dazu sagen werden.

War es aus jetziger Sicht nicht ein Fehler, gegen die Dopingsperre zu klagen?

Hondo: Nein, es sollte niemals im Leben ein Fehler sein um sein Recht zu kämpfen. Eine solche Strafe zu akzeptieren heißt in gewissem Sinne, auch das Vergehen zuzugeben. Das ist leider das Problem, allzu gern hätte ich mir und allen Beteiligten diese Sache erspart. Ohne die Recherchen und Aussagen von Herrn Prof. Franke, der sich als bekennender und kompromissloser Kämpfer gegen Doping immer für mich eingesetzt hat, hätte ich sicher schon eher einen Schlussstrich gezogen.

Mit 33 Jahren denken viele Fahrer ans Karrierende. Gab es bei Ihnen diesen Gedanken bis jetzt noch nicht?

Hondo: Wir sprechen im Sport immer sehr schnell und gern von jung und alt, doch was zählt, ist die Leistung, der Erfolg und die Bereitschaft dafür zu arbeiten und danach zu leben. Ich habe jetzt drei wertvolle, womöglich die wertvollsten Jahre meiner Karriere verloren. Obwohl ich die Zeit beim Team Lamonta doch als absolute Bereicherung werten möchte. Warum sollte ich jetzt, wo sich mein Körper noch einmal gut erholen konnte, aufhören? Meine Motivation ist fast größer denn je und wir werden im kommenden Jahr sehen, was ich im Stande bin zu leisten.

Wie haben Sie es geschafft, nicht den Mut zu verlieren?

Hondo: Der Sport hat mich gelehrt, nicht zu zeitig ein Rennen verloren zu geben. Da gibt es Tage, an den überhaupt nichts zusammen passen möchte, es gibt Situationen, in denen ein Sieg unmöglich scheint, am Ende jedoch wird man oft eines Besseren belehrt. So ist das auch im alltäglichen Leben. Nur wenn man jeden Tag aufsteht und versucht etwas zu erreichen, können Dinge möglich werden. Aber natürlich sind da auch richtig schwarze Tage dabei!

Wie haben Sie sich in den letzten Jahren fit gehalten?

Hondo: Ich habe mir praktisch immer Etappenziele gestellt, auf die ich weiter akribisch hingearbeitet habe. Danach habe ich etwas ruhiger und weniger trainiert, so habe ich aber immer ein sehr gutes Niveau gehalten. Teilweise habe ich mich Freunden und Kollegen, die Rennen gefahren sind, in ihren Trainingsphasen angeschlossen. So haben wir uns gegenseitig geholfen fit zu sein.

Könnten Sie sofort wieder Rennen fahren?

Hondo: Gerade heute bin ich 190 Km gefahren in einem Schnitt von 35 Km/h, das wäre eine gute Basis, um ins Renngeschehen einzusteigen. Ein befreundeter Triathlet bereitet sich auf seinen Start beim Ironman auf Hawaii vor, da brauchte ich oft nur am Hinterrad mitzufahren, das ist schnell genug.

In welchem Team werden Sie in der neuen Saison fahren?

Hondo: Die Gespräche laufen gerade noch, es ist für die Teams sehr schwierig. Auf der einen Seite sehen sie meine sportliche Wertigkeit und meine Persönlichkeit, auf der anderen den Dopingfall Hondo. Ich denke aber es wird ein Team werden, das bereit ist, mit mir zusammen aktiv gegen Doping zu kämpfen. Ich halte es für wichtig Rahmenbedingungen zu schaffen, die Doping so gut wie ausschließen können.

Wie lange wollen Sie noch fahren?

Hondo: Leider geht es ja nicht nach wollen, aber 5 – 6 gute Jahre traue ich mir unter Umständen noch zu. Wie gesagt, durch meine Pause habe ich die aktive Zeit nach hinten etwas verlängert. Es gibt genug Beispiele, die belegen, dass große Titel mit Ende 30 gewonnen werden können, vielleicht auf Grund der Erfahrung sogar erst dann.

Was machen Sie nach ihrem Karriere?

Hondo: Eine klare Aussage darüber zu treffen ist sicher zu früh. Ich habe mir einige Sachen genau angeschaut, ich kann mir gut vorstellen selbst ein Team aufzubauen, zumindestens werde ich die aktive Zeit als Rennfahrer nutzen, um die Plattform dafür vorzubereiten. Zuerst möchte ich aber doch gern noch das eine oder andere wichtige Rennen gewinnen.

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