Interview

Bettini: Ich habe mich an das Regenbogentrikot gewöhnt

17.09.2007  |  (Ra) - Der kleine Italiener Paolo Bettini (1,69m) gehört zu den Größten im internationalen Radsport. Sowohl bei dreiwöchigen Rundfahrten – zuletzt feierte Bettini bei der laufenden Vuelta einen Etappensieg - als auch bei anspruchsvollen Eintagesrennen zeigt der Weltmeister 33-Jährige immer wieder seine Klasse. Auch im WM-Straßenrennen am 30. September zählt der Kapitän des italienischen Teams wieder zu den großen Favoriten.

Sie wollen in Stuttgart Ihren WM-Titel verteidigen. Wie beurteilen Sie Ihre Chancen?

Bettini: Die Weltmeisterschaft in Stuttgart ist mein großes Saisonziel. Darauf habe ich dieses Jahr hingearbeitet. Ich habe mich an dieses Regenbogentrikot gewöhnt und will es unbedingt weiter tragen. Ich bin ähnlich gut in Form wie im vergangenen Jahr, aber natürlich sind WM-Rennen immer schwer berechenbar.

Im Frühjahr feierten Sie einen Etappensieg bei der Kalifornien- Rundfahrt und dann dauerte es bis zur Vuelta, ehe Sie wieder auf dem Podium standen...

Bettini: Ich war nie der typische Seriensieger, so wie mein Teamkollege Boonen beispielsweise. Außerdem habe ich viele große Rennen gewonnen, da muss ich meine Klasse nicht mehr beweisen. Für mich zählt in diesem Jahr fast ausschließlich die Weltmeisterschaft.

Es kursiert die Mär, dass auf dem Regenbogentrikot ein Fluch lastet und seinen Trägern kein Glück bringt. Sind Sie abergläubisch?

Bettini: Nein, und das ist auch Quatsch. Nehmen wir nur Boonen, er hat im Jahr nach seinem WM-Triumph über zwei Dutzend Siege gefeiert. Mein Landsmann Gianni Bugno gewann nach seinem WM-Erfolg 1991 in Stuttgart auch 1992 den Titel. Also bin ich nicht abergläubisch. Bugnos Laufbahn ist mir überhaupt sehr gegenwärtig. Auch er arbeitete zunächst als Helfer, bevor er zum erfolgreichen Athleten aufstieg. Ähnlich entwickelte sich meine Karriere.

Sie hatten eine Woche nach dem WM-Titelgewinn in Salzburg ihren Bruder Sauro durch einen Autounfall verloren.

Bettini: Das war ein schwerer Schicksalsschlag für unsere gesamte Familie, aber ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Fluch des Regenbogentrikots zu tun hatte. Es ist leider passiert, und wir vermissen ihn alle sehr.

Sie haben den Parcours der UCI Straßenrad-WM im Juli unter die Räder genommen. Wie lautet Ihr Urteil ?

Bettini: Ein schwerer Kurs mit über 5000 Höhenmetern. Da wird es keinen Zufallsweltmeister geben. Mir kommt die Strecke entgegen, vor allem die ansteigende Zielgerade. Das mag ich. Ich gehe mit großer Zuversicht in dieses Rennen.

2004 waren Sie Olympiasieger, 2006 Weltmeister, außerdem gewannen Sie große Klassiker wie Lüttich-Bastogne-Lüttich oder die Lombardei-Rundfahrt. Welches war das Highlight?

Bettini: Das kann ich nicht so einfach beantworten, weil eigentlich immer der letzte Sieg der schönste ist. Den emotionalsten Moment erlebte ich bei den Spielen in Athen. Olympiasieger zu werden ist etwas ganz besonderes. Ein unbeschreiblicher Augenblick.

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